Friedl Karl

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Biografie:
Dr Karl Friedl war am 6. August 1887 zu Kufstein in Tirol geboren, erhielt seine Gymnasialstudien am k.k. Staatsgymnasium in Iglau und bezog dann die philosophische Fakultät der Universität Innsbruck, wo er sich für klassische und romanische Philologie, Latein und Französisch ausbildete.
in den Akademischen Alpenklub trat er im Sommersemester 1908 ein, wurde im folgenden Jahr ordentliches Mitglied und im Jahre 1911 "Alter Herr".
Im Herbst 1912 begann er seine Lehrtätigkeit als Supplent am städt. Mädchen-Realgymnasium in Innsbruck. Nicht lange war ihm ein friedliches Wirken beschieden. Mit Kriegsausbruch rückte er ins Feld, an die Ostfront. Seine ausgezeichneten Dienste brachten ihm die Beförderung zum k.k. Oberleutnant i.d. Ref.
Als Kommandant der 2. Kompagnie des II. Landesschützenregiments nahm er an den Kämpfen bei Zalescyki im Frühjahr 1915 Seite an Seite mit Klubbruder Weinberger, seinem Nachfolger im Kommando, rühmlichen Anteil und zeichnete sich noch am 23. März aus, indem er in geschicktem Angriff einen Teil der feindlichen Vorpostenstellung nahm. Zwei Tage später führte er seine Leute zum Angriff auf die zweite Linie des Gegners vor, befehligte si in gewohnter Ruhe und griff dann selbst zum Stutzen, um tapfer an der Niederringung des Feindes mitzuwirken. Als dieser schon zu wanken begann, streckte unseren Friedl aus nächster Nähe ein Schuß nieder.
Am Abend dieses Tages, des 25.März 1915, wurde sein Sterbliches zum nächsten Hilfsplatz, dem Meierhof Josefowka bei der Eisenbahnstation Stefanowka im nordwestlichen Winkel der Bukowina gebracht, und dort kündet ein schlichtes Holzkreuz sein Grab.
In der Vollkraft seines Lebens ist er so in heldenmütigem Kampf gefallen. er hatte im Lehrberuf eben ein Wirken gefunden, das ihm voll zusagte und in dem er von allem Anfang hervorragende Fähigkeiten an den Tag legte. Er hatte sich auch die Zuneigung seiner Zöglinge durch sein ebenso festes wie gewinnendes Auftreten, durch die jugendliche Frische und den begeisternden Eifer, mit dem er seinen Beruf erfaßte, rückhaltlos erworben, und fassungslos war, des war Schreiber dieser Zeilen selbst Zeuge, der Schmerz seiner Schülerinnen, als die Gerüchte von seinem Tode Gewißheit wurden. Seine Schülerinnen ließen es sich nicht nehmen, ihm auf dem Heldenfriedhof am Tummelplatz bei Amras ein Denkzeichen aufzustellen.
Friedl war eine kraftvolle, aufrechte Persönlichkeit voll edlen Idealismus, ehrlicher, zuverlässiger Gesinnung und strengsten Pflichtgefühls, ein ganzer, deutscher Mann, energisch und ehrgeizig, aber auch freundschaftsbereit und frohsinnig. Aus dem heißen Boden der Sudetenlande hat es ihn zu den Bergen seines Geburtslandes hereingezogen, die er auf vielen und weiten Wanderungen durchstreift hat, von inniger Freude an der Hochnatur wie von heiterem Kraftgefühl getragen.
Fiducit!
Heinrich Hammer
Quelle: Kriegsjahresbericht über die Klubjahre 1914 bis 1919 des Akademischer Alpenklub Innsbruck 1919, Seite 20-21;

Geboren am:
06.08.1887
Gestorben am:
25.03.1915

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