Webern Fritz von
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Biografie:
Webern Fritz von, Graz
Kletterpartner von Ernst Paulmichl
1948 1.Beg.Höllkamp-Ostkante,1100 HM,1952m, (Hochschwab).
1948 1.Beg.Severinkogel-Nordpfeilers,2038m, (Hochschwab)
1948 1.Beg.Schneekarmauer-Nordostwand „Paulmichl-Webern-Führe“,2050m, (Hochschwab)
1948 1.Best.Großen Heuschober über Nordostwand „Paulmichl-Webern-Führe“,1500m, (Hochschwab)
1948 1.Beg.Rabenstein-Ostwand-Ostwandkamin,1484m, (Hochschwab)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Kurt Haustein von Haustenau
* 8. Oktober 1899 — (+) 25. August 1979
Unseren Klubkameraden Kurt Haustein von Haustenau werden nur wenige von uns persönlich gekannt haben, obwohl er, laut Mitgliedsnummer 21, doch ein langjähriges Mitglied gewesen ist. Was ich über ihn in Erfahrung bringen konnte, verdanke ich unserem Klubkameraden Roman Szalay, der einer seiner häufigsten Gefährten gewesen ist.
Als Sohn eines altösterreichischen Offiziers ist er schon in seinen jungen Jahren mit seinen Eltern von Garnison zu Garnison gewandert, was vielfach auch später seinen Lebensweg kennzeichnete. Anfangs in Wien in verschiedenen Bankhäusern tätig, übersiedelte er 1927 nach Südamerika (Rio de Janeiro und Buenos Aires), um etwas später, 1928, wieder nach Österreich und Berlin zurückzukehren; überall dort war er in (den ersten) Großunternehmungen tätig. 1930 kehrte er nach Amerika zurück, um in Detroit bei General Motors zu arbeiten. Bei dieser großen Wanderlust ist es keine Überraschung, wenn er dann 1933 plötzlich seine Liebe zur Fliegerei entdeckte. Er wurde Flugzeugführer, Flugkapitän bei der Lufthansa und später sogar Oberstleutnant bei der Luftwaffe. Danach war er wieder mehrfach in Privatfirmen tätig und zum Schluß sogar Mitarbeiter bei der „Wien-Film".
Seine Tätigkeit als Bergsteiger begann mit einer Ersteigung des Großglockners, gemeinsam mit dem Bruder Szalays, Herbert, nach der Ernennung zum Fähnrich. Ein Lieblingsziel war für beide, Haustein und Szalay, die Venediger-Nordostwand. Als Radio-Radiis dies hörte, meinte er: „So ein Wahnsinn! Macht doch lieber den Venediger-Nordgrat komplett; die ,Nordost' erlaube ich einfach nicht." So wurde damals, am 26. Juli 1921, mit Robert Stein der ganze Nordgrat erstmals begangen. Aber die „Nordost" wurde nicht vergessen; am 7. Juni 1932 erfolgte dann die 4. Begehung, worüber Szalay in recht lustiger Art und Weise berichtet, ebenso wird über die Ersteigung des Nordwestpfeilers des Patteriols mit viel Humor erzählt, desgleichen über die Westwand des mittleren Fluchthorns. Von fröhlichen Fahrten im Gesäuse — Großer-Buchstein-Westgrat, Kleiner-Buchstein-Südwand —, bei welchen auch Klubkamerad Franz Müller aus Krumpendorf mitgehalten hat, wird ebenso in heiterem Ton berichtet.
Hausteins Gesundheitszustand war seit Jahren nicht der beste; er führte dies auf seine Tätigkeit als Testflieger in großen Höhen, bis sechstausend Meter, zurück. In den letzten Jahren wurde dann ein großer Tumor im Unterleib festgestellt, und schließlich machte der gefürchtete Krebs seinem Leben ein Ende. Als Kurt schon sehr krank war, so schrieb mir Szalay, war seine große Freude, wenn er unsere Klubzeitung bekam; er las alles, legte sie dann neben sich und träumte von schönen Zeiten mit mir in den Bergen.
Von einer Krankheit aber wollte Haustein nichts wissen; Bergsteigen, Skilaufen mit seiner Gattin, vorwiegend in Kitzbühel, wurden fortgesetzt, bis ein Achillessehnenriß der sportlichen Tätigkeit Einhalt gebot.
Kurt selber war mit seinem Leben sehr zufrieden, was er in letzter Zeit immer betonte.
Natürlich hatte es ihn gekränkt, daß er nicht mehr so konnte, wie er wollte, und welchem alten Bergsteiger geht es nicht so, aber er war immer dankbar für die schönen Zeiten seines Lebens; an die schweren Zeiten wollte er nicht erinnert werden. Mit Kurt Haustein ist wirklich ein Grandseigneur des ÖAK aus der Welt gegangen.
S. Walcher
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1982, Jänner/Februar, Folge 1441, Seite 9-11
Geboren am:
08.10.1899
Gestorben am:
25.08.1979