Bruckmann Alfred

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Biografie:
gestorben in München (Deutschland)
1961 - Ehrensenator der Universität Innsbruck

Alfred Bruckmann – Ehrensenator der Universität Innsbruck
In einer vom Collegium musicum umrahmten akademischen Feierstunde im Kaiser-Leopold-Saal der Alten Universität erlebte am 1. Juli 1911 eine festlich gestimmte Versammlung die feierliche Verleihung hoher akademischer Würden an einige um die Förderung der Wissenschaft hoch verdiente Männer des Geisteslebens und der Wirtschaft, darunter den Mitherausgeber unseres „Bergsteigers", Verleger Alfred Bruckmann aus München.
Se. Magnifizenz, Univ.-Prof. Dr. Tapfer, konnte dazu als Ehrengäste den in Vertretung des Landesbischofs erschienenen Provikar Msgr. Weiskopf, die beiden Landeshauptmannstellvertreter J. A. Mayr und Dr. Kunst, den Innsbrucker Bürgermeister DDr. Lugger, Stadtpropst Msgr. Dr. Huber und zahlreiche andere Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens aus Stadt und Land begrüßen. Er betonte, daß es die Universität als eine ihrer -vornehmsten Aufgaben ansehe, gerade in unserer so sehr dem Materiellen verhafteten Zeit jenen geistigen Adel zu ehren, der unentwegt bemüht bleibe, nicht nur die uns überkommenen wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterzuvererben, sondern auch die geistig schöpferischen Kräfte der Gegenwart zu fördern und zu stärken.
Zu diesen Förderern des Geisteslebens gehöre, wie Univ.-Prof. Dr. Kinzl in seiner „laudatio" ausführte, vor allem der Verleger, der die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung erst der Fachwelt und einer breiten Öffentlichkeit vermittle und damit die Grundlage für ihre Weiterführung schaffe.
In besonderem Maße habe diese Aufgabe auch der 1892 in München geborene Alfred Bruckmann erfüllt, der, als Sproß dieser Familie sozusagen von Geburt an dazu vorausbestimmt, sich in seinem späteren Leben wirklich als der geborene Verleger erwiesen habe. Seine Verliebe galt dabei den verlegerischen Arbeitsgebieten der Geschichte und Kunstgeschichte und ganz besonders dem alpinen Schrifttum im weitesten Sinne des Wortes. An hervorragender Stelle wurde in diesem Rahmen der rühmlichst bekannten Verlagswerke gedacht, die in der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen dein Hause Bruckmann und dem Alpenverein entstanden und von denen insbesondere das leider längst vergriffene Prachtwerk „Tirol, Land und Natur, Volk und Geschichte, geistiges Leben", an dem namhafteste Gelehrte der Innsbrucker Universität mitarbeiteten, als eine der besten überhaupt existierenden Darstellungen eines Gebirgslandes höchste Beachtung gefunden hat. Behandelte schon dieses vom Hauptausschuß des DuÖAV herausgegebene Werk selbstverständlich das ganze Tirol, so hat der Verlag Bruckmann der südlichen Landeshälfte aber auch eine Reihe eigener schöner Bücher gewidmet, zuletzt den 1960 erschienenen prachtvollen Band „Die Kunst in Südtirol" von W, und E. Frodl. Fast alle diese bedeutenden Erscheinungen im umfangreichen Verlagswerk Alfred Bruckmanns entsprangen zu einem wesentlichen Teile seinen persönlichen Entschlüssen, geleitet von seinen freundschaftlichen Gefühlen für das Alpenland Österreich und im besonderen für Tirol. In dankbarer Anerkennung seiner besonderen Verdienste verlieh ihm daher die Alpenuniversität Innsbruck die Würde eines Ehrensenators. Deren äußeres Zeichen, die goldene Senatorenkette, wurde dem bereits in den Talar des akademischen Senats Gekleideten sodann feierlich überreicht.
Mit besonderem Beifall wurde die Mitteilung aufgenommen, daß der neue Ehrensenator in großherziger Weise je zwei Stücke sämtlicher Bruckmannschen Verlagswerke, die fast alle Bereiche der Wissenschaft, Kunst und Technik umfassen, der Universität widmen wolle.
Das „Gaudeamus" beschloß die erhebende Feier, an der mit Ehrenmitglied Univ.-Prof. R. v. Klebelsberg, dem Ersten Vorsitzenden des ÖAV, Univ.-Prof. Dr. Kinzl, und den Professoren Ladurner und Schatz sowie dem Altschatzmeister des ÖAV, Ehrensenator Präs. Miller, auch eine Reihe von Mitgliedern der früheren und heutigen Leitung des ÖAV teilnahmen.
Namens der großen Alpenvereinsfamilie sei dem Geehrten, der dem ÖAV als Herausgeber des „Bergsteigers" besonders eng verbunden ist, auch auf diesem Wege der herzlichste Glückswunsch zur wohlverdienten akademischen Ehrung ausgesprochen.
G.
Quelle: Der Bergsteiger 1960-61, Heft 11 August, Seite 669-670

Verleger Alfred Brinkmann 70 Jahre.
Am 22. Oktober wurde der Münchner Verleger Alfred Bruckmann 70 Jahre alt. Er ist Mitherausgeber der Monatsschrift „Der Bergsteiger" und hat das alpine Schrifttum in der Vergangenheit um manches Bergbuch, vor allem durch schön ausgestattete Bildbände bereichert. Die stete Verbundenheit Alfred Bruckmanns mit dem Alpenverein findet im Glückwunschschreiben des ersten Vorsitzenden des DAV, Hanns Dütting, volle Bestätigung: Zur Vollendung des siebzigsten Lebensjahres übermittelt Ihnen der Deutsche Alpenverein seine herzlichen Glückwünsche. Wir tun dies mit besonderer Freude. Die Verbindung zwischen dem Hause Bruckmann und dem Alpenverein hat sich durch viele Jahrzehnte bewährt, sei es bei Herausgabe offizieller Vereinsschriften, sei es im alpinen Schrifttum überhaupt. Es ist uns ein besonderes Bedürfnis, dieser Gemeinsamkeit an Ihrem Geburtstage zu gedenken, die durch lange Zeiträume hin die Entwicklung des Bergsteigens im deutschen Sprachgebiet entscheidend beeinflußt hat. Für diese Treue zu einer Idee hat Ihnen der Alpenverein zu danken. Darüber hinaus wissen wir, wie sehr Sie auch persönlich an der Entwicklung unseres Vereins interessiert sind. Seit Jahrzehnten konnten wir Sie alljährlich bei unseren Hauptversammlungen begrüßen und auch auf diese Weise die persönlichen Verbindungen pflegen. Wir möchten hoffen, daß diese sich auch in den kommenden Jahren zum Wohle des Bergsteigertums bewähren mögen und daß wir Sie bei guter Gesundheit immer wieder in unserem Kreise begrüßen können.
Quelle: Miteilungen des DAV 1962, Heft 11, Seite


Quelle: Der Bergsteiger 1963/64, Heft , Seite


Geboren am:
22.10.1892
Gestorben am:
14.07.1964
application/pdf Bruckmann Alfred - BST 1964-11, Seite 827.pdf
application/pdf Bruckmann Alfred - BST 1960-61-11, Seite 671-672.pdf