Pühringer Karl
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Biografie:
Dr. Karl Pühringer (+)
Am 4. Dezember 1944 wurde Dr. Karl Pühringer von seiner Familie, seinen Freunden und nicht zuletzt von seinen geliebten Bergen ins Jenseils abberufen. Obwohl der Beruf eines Arztes und besondere Vorliebe für Musik seine Zeit stark in Anspruch nahmen, war er in seltener Hingabe und Begeisterung den Bergen zugetan. Der Verblichene konnte auf eine große Zahl namhafter Bergfahrten zurückblicken und es gibt kaum eine Gebirgsgruppe der Ostalpen, die sein wanderfreudiger Fuß nicht betreten hat. Die Westalpen hat Dr. Pühringer mehrmals besucht und schöne Erfolge heimgebracht.
Seit jeher war es weniger sportlicher Reiz, der ihn zur Bergsteigerei trieb, als vielmehr die Erhabenheit, Größe und der Friede der Bergnatur, die sein für Schönheit empfängliches Auge und Herz suchten. Daß sein vornehmer Charakter ihn als trefflichen und uneigennützigen Kameraden erscheinen ließ, war bei ihm eine Selbstverständlichkeit. Er hatte in ungewöhnlichem Maße die Eigenschaft, die Eindrücke, die die Bergwelt in ihm hervorriefen, auf seine Begleiter zu übertragen. Einigemale hat Pühringer zur Feder gegriffen, um bemerkenswerte Bergfahrten in der ihm eigenen besinnlichen Weise zu schildern. Als langjähriger Führer einer Alpenvereinssektion konnte er seinen Idealismus auf angehende und lernende Bergjünger übertragen.
Die gebräuchlichen Abschiedsworte „Ruhe sanft" müssen bei Pühringer die für ihn geeignete Deutung erfahren. Denn Ruhe im Sinne von Untätigkeit wäre für ihn eine unverdient harte Strafe. So wollen wir ihm wünschen, daß er befreit von den Sorgen des Alltags im Jenseits eine märchenhaft schöne Bergwelt durchwandern und von gewonnener Höhe in alle Ewigkeil über unermeßliche Weiten dahinträumen möge.
Dr. Oskar Melion.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1947, Folge 1234, Seite 127
Gestorben am:
04.12.1944
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