Tolar Robert
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Biografie:
Robert Tolar (+)
Ein typisch Wiener Bergsteiger aus der Zeit der Jahrhundertwende ist im 68. Lebensjahr von uns gegangen. Wiener Kletterschule, Peilstein, Rax, Gesäuse, Dachstein, Dolomiten, die Gruppen der Zentralalpen, mancher Schweizer Bergriese waren nach 40jährigem Wandern die Sprossen seiner alpinen Leiter. Mitterspitz-Südwand bei Wettersturz, Matterhorn mit seiner jung angetrauten Frau, führerlos in einer damalig besten Zeit erstiegen, zählten zu seinen schönsten Bergerinnerungen. Sommer und Winter zog Tolar als vorbildlicher Familienvater mit Frau und Kindern in die Berge. Er war Führer der Seinen, der sie in die Geheimnisse und Schönheiten der Bergwelt mit großer Liebe einführte. Als die Jungen selbständig wurden, seine Frau und beste Tourengefährtin starb, wurde es einsam um den einst lebenslustigen Menschen. Er besuchte noch regelmäßig die Vorträge im Ö. A. K., doch in die Berge konnte er infolge eines qualvollen Leidens nicht mehr gehen. Er starb am 29. März 1947 an einer Lungenentzündung. Ein Menschenleben voll Sinn für Schönheit in Natur und Kunst hatte seinen Abschluß gefunden.
Robert Tolar hatte nicht umsonst gelebt, denn die Liebe zu den Bergen lebt in seinen Kindern weiter.
Mel.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1948, Folge 1237, Seite 27
Gestorben am:
29.03.1947
Erste Route-Begehung