Sellner Viktor

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Biografie:
Wien,
Viktor Sellner war ein Freund und Bergpartner von Karl Domenigg.
1890 Beg.Großer Buchstein-Südwand "Gamsschlucht",II,2224m, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
1891 1.Beg.Planspitze-Westliche Nordwand "Inthaler Kamin-Variante Sellner",2117m, (Ennstaler Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Sellner Viktor (+)
Am 27. Jänner d.J. verschied ein Alpenklubmitglied, das für die alpine Sache ein volles,langes Leben gewirkt und sich erfolgreich als Bergsteiger und Vereinsmann betätigt hatte. Viktor Sellner, der ein Alter von 72 Jahren erreichte, hatte frühzeitig, noch unter Führung Ferdinand Fleischers, im Kreise der alpinen Gesellschaft „Voistaler“ mit Wanderungen und Bergsteigen begonnen. Er kam in die Zeit rascher Entwicklung der Wiener Bergsteigerschule. 1890 bestieg er den Dachstein und die Bischofsmütze, das Hochtor und fünfmal die Planspitze, auf die er im nächsten Jahre mit Umgehung des großen Kamins der Nordwand einen direkten Anstieg zur Südostspitze fand, welche erste führerlose Wegänderung als „Sellner-Route“ noch heute beachtet wird. Im gleichen Jahre zog er in die Dolomiten, wo er Dreischusterspitze, Kleine und Große Zinne, Elfer und Einser bestieg. 1892 führte ihn sein Weg wieder auf den Dachstein, dann auf den Watzmann und im Gesäuse zweimal auf den Großen und Kleinen Buchstein, dreimal auf den großen Ödstein und auf seine alte Liebe, die Planspitze, über die Nordwand. In den späteren Jahren widmete er sich gänzlich der Hochschwabgruppe und entwickelte als Vorstand der alpinen Gesellschaft „Voistaler“ eine unermüdliche Tätigkeit. In die Zeit seiner 22-jährigen Obmannschaft fällt unter anderem der Bau der Sonnschienhütte, Zubauten zur Voistalerhütte und der Neubau der abgebrannten Fleischerhütte. Die „Voistaler“ dankten Sellner für sein so erfolgreiches Wirken mit der Ernennung zu ihrem „Ehrenmitgliede“. Öffentliche Anerkennung bezeugte die Verleihung der Großen goldenen Verdienstmedaille. Der Österreichische Alpenklub, dem Sellner nahezu 40 Jahre angehörte, anerkannte dessen Tüchtigkeit durch die Wahl in den Ausschuß, dem er von 1897 bis 1903 als Bergsteiger und Bücherwart angehörte. Groß war die Zahl seiner Freunde, die ihn zu Grabe geleitete. Bedeckt mit der Flagge der „Voistaler“ schied Sellner von dieser Welt, die ihm ein ehrendes, bleibendes Gedenken bewahren wird.
Hans Wödl
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1936, Folge 1169, Seite 96


Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1936, Seite 75

Gestorben am:
27.01.1936

Erste Route-Begehung