Fröhlich Franz
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Biografie:
Franz Fröhlich
' 28. September 1899, t 3. April 1961
Vorauszusehen von den Wissenden und von ihm selbst, und doch schmerzlich überraschend für seine Freunde, wurde Franz Fröhlich am Ostermontag dieses Jahres von der Welt abberufen. Von dieser Welt, die ihm wahrlich sein Leben nicht leicht gemacht hatte.
Im ersten Weltkrieg, mit 18 Jahren an der Dolomitenfront eingesetzt, kam er nach Kriegsende in italienische Gefangenschaft. In dieser Zeit erwachte in ihm die Liebe zu den Bergen. Nach der Heimkehr wählte er das Bankfach und kurze Zeit später den Beruf eines selbständigen Kaufmannes.
Jede freie Zeit verbrachte er in den Bergen, und besuchte fast alle Gruppen der Ostalpen; auch die Hohe Tatra und die Westalpen.
Mit Vorliebe weilte er in den Dolomiten, wo ihm schöne Bergfahrten gelangen. Kleinste Zinne, Preußriß; Kleine Zinne, Nordwand; Wiinklerturm, Adangkamin, Marmolata-Südwand bei winterlichen Verhältnissen, Fünffingerspitze, Schmitt-Kamin; in der Brentagruppe Crozzonkante, Guglia di Brenta. In den Karnischen Voralpen erstieg er den Campanile di Val Montanaia. Gerne suchte er die Dachsteingruppe und die Gesäuseberge auf. Torstein- und Dachstein-Südwand. Hochtor-Nordwand, Pfannlweg, waren schöne Erfolge. Angeregt durch Sineks Aufsatz folgte die Ersteigung der drei höchsten Felswände der Ostalpen.
Mit seinen Berggefährten Fritz Saar, Karl Poppinger, Alfred Pfiel, Fritz Gogiatti und mir, verband ihn eine jahrelange, ungetrübte Freundschaft.
Die Natur hatte ihn mit einem sonnigen Gemüt bedacht. Stets fröhlich, hilfsbereit, ganz erfüllt von einer großen Liebe zu den Bergen, war er ein gern gesehener und verläßlicher Kamerad. Ein schwerer Schiunfall in der Trenkwiesenschlucht am 9. Februar 1936 unterbrach jäh seine bergsteigerische Tätigkeit. Damals holte er sich den Keim zu einer bösartigen schleichenden Krankheit.
Das Schachspiel, das er seit seiner frühesten Jugend pflegte und meisterhaft beherrschte, half ihm nach seinem Unfall auf schwierige Bergfahrten zu verzichten, doch war es ihm noch gegönnt, Touren mittlerer Schwierigkeit zu unternehmen und selbst den Großglockner nochmals zu besteigen.
An einem sonnigen Frühlingstag fand auf dem Baumgartner-Friedhof, nur im Beisein seiner Familienangehörigen und engsten Freude, seinem Wunsche gemäß, in aller Stille das Begräbnis statt.
Eine treue, fürsorgliche Gattin, eine Tochter und ein Sohn trauern um einen guten Vater und ich um einen guten Freund.
Kronawetter
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1961, Folge 1319, Seite 158
1924 1.Beg.Großer Donnerkogel-Westwand,2054m, (Dachsteingebirge)
Geboren am:
28.09.1899
Gestorben am:
03.04.1961
Erste Route-Begehung