Krall Karl

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Biografie:
gestorben in der Silvretta

Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1958, Seite 123

Dr. Karl Krall — Ehrenmitglied der Sektion Innsbruck des ÖAV
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Herr Dr. Karl Krall einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Damit wurde ein Mann — wenn auch gegen seinen Wunsch — verdient geehrt, der durch 38 Jahre dem Alpenverein wertvolle Dienste geleistet hat, und zwar unter zeitweiser Hintansetzung seiner persönlichen Interessen.
Seit 13. März 1924 gehörte Dr. Krall — mit einigen zeitbedingten Unterbrechungen — dem Ausschuß der Sektion Innsbruck an. Als Betreuer für Vereinsbergfahrten und Veranstaltungen, insbesondere als Vortragsleiter, dann als Führerwart, der die Neuorganisation der Bergführer im Wipptal und Stubaital veranlaßte, Besonders ließ sich der Geehrte die Vereinsbibliothek angelegen sein, die er mit den jeweiligen Bücherwarten dank seinem großen einschlägigen Wissen bis heute sehr reichhaltig auszuhauen wußte. Am 29. März 1935 wurde er 2. Vorstand, und seine vielseitige Mitarbeit wirkte sich nun auf verschiedenen Gebieten aus. Damals schuf er auch eine Einrichtung, die heule noch seine Lieblingsbetätigung geblieben ist, nämlich die Gemeinschaftsfahrten, deren Durchführung viel Sachkunde und Arbeit erfordert.
Am 29. April 1941 zum Vereinsführer gewählt, hielt Dr. Krall bis Kriegsende die Sektionsbelange aufrecht. Dann begann eine schwere Zeit, bis der ÖAV dank der Tatkraft einiger Männer, wie z. B. Prof. Martin Busch, Ing. Franz Angerer und auch Dr. Karl Krall, wieder festen Fuß fassen konnte. Am 18. Juni 1948 wurde er wieder Vorstand und blieb es, abgesehen von den Jahren 1956 und 1957, bis zum Jahre 1961, Auf seinen dringenden Wunsch wurde er durch eine jüngere Kraft abgelöst.
Wenn wir zusammenfassend die Person des neuen Ehrenmitgliedes würdigen, so sehen wir einen mit seltener Begeisterung für den Zweig Innsbruck tätigen Mann, der als Bergsteiger scharfer Richtung in den meisten Gruppen der Ost- und Westalpen wie kaum ein anderer herumgekommen ist und eine außerordentliche Kenntnis der einzelnen Berggebiete besitzt, der aber nicht nur bei der Leitung von Versammlungen oder als Redner seine Meinung mit Geschick und Temperament zu verfechten weiß, sondern der auch für die Interessen ‚der Jugend im ÖAV ein Herz hat. Daß er auch jetzt noch fast jeden freien Tag den Bergen widmet, ist bei ihm selbstverständlich, und so soll es dem neuen Ehrenmitglied auch noch recht lange vergönnt sein.
Quelle: Der Bergsteiger 1961-62, Heft 8 Mai, Seite 538-540

Dr. Karl Krall
AH Dr. Karl Krall ist am 19. Mai 1968 während einer Schibergfahrt in der Silvretta nahe der Jamtal-Hütte einem Herzschlag erlegen.
Karl Krall wurde am 12.10.1899 in Caldonazzo (Welschtirol) als Sohn eines österreichischen Eisenbahnbeamten geboren. Nach der Übersiedlung der Familie nach Innsbruck absolvierte er hier das Staatsgymnasium und das Jusstudium. Er wählte den Beruf eines Rechtsanwaltes, den er bis zu seinem Tode in Innsbruck ausübte.
Krall war seit früher Jugend Bergsteiger und hatte sich auf. ungezählten Bergfahrten in allen Gebirgsgruppen, von den Seealpen bis zu den Julischen Alpen, eine große Erfahrung und eine umfassende Kenntnis der gesamten Alpen erwerben. Dr. Krall kam erst spät, schon im Berufsleben stehend und als erfahrener Bergsteiger, vom AAVI zum. Klub. Lange vorher, von 1924 bis zu seinem -Tode, gehörte er dem Ausschuß des Zweiges Innsbruck des Alpenvereines an und war von 1941 bis 1960 mit kurzer Unterbrechung dessen 1.Vorstand. Der Zweig Inns bruck hat ihn in dankbarer Würdigung seiner überragenden Verdienste zu seinem Ehrenmitglied und Ehrenvorstand ernannt.
KB Dr. Karl Krall war eine der bekanntesten Persönlichkeiten im alpinen Leben unserer Stadt und hat durch seine hervorragende Arbeit für den Alpenverein unserem Klub Ehre gemacht. An den Veranstaltungen des Klubs nahm er in den letzten Jahren, mit Ausnahme der Stiftungsfestabende, kaum mehr teil, da ihm die Arbeit im Alpenverein dafür keine Zeit ließ. Den jungen Klüblern war er daher
kaum bekannt. Mit älteren AHAH traf er sich vielfach in der Alpenvereinsarbeit und gelegentlich wohl auch bei Gemeinschaftsfahrten des Alpenvereins, deren verdienstvoller Planer und Leiter er seit vielen Jahren war. In den letzten Jahren war ich mit ihm oft zusammen in den Bergen, bald in kleiner und bald in größerer Gesellschaft, und lernte ihn als Mensch und Bergsteiger näher kennen und schätzen. Krall war ein einfacher Mann, der auf Äußerlichkeiten wenig Wert legte. Sein liberaler Sinn, ein ausgleichendes, verbindliches Wesen und seine Hilfsbereitschaft machten ihn zu einem ausgesprochenen Gemeinschaftsmenschen, wobei sein Intellekt und seine Fähigkeiten ihm beinahe selbstverständlich eine anerkannte Führerstellung einräumten. Er war ein verläßlicher und verträglicher Kamerad. Als Bergsteiger befriedigte ihn sehr wohl die vollbrachte Leistung, er gehörte aber nicht zu den Extremsten. Ebenso wie an der Leistung erfreute er sich an der Bergnatur in allen ihren Erscheinungen und er verstand es, sehr gut und gedankenvoll darüber zu berichten.
Sein plötzliches Hinscheiden war ein schwerer Schlag für seine Familie und für seine Freunde und Bergkameraden und ein großer Verlust für den Alpenverein. Und doch hat sein rascher Tod in den Bergen etwas Tröstliches, da es ihm wahrscheinlich erspart geblieben ist, als ein schwerkranker Mann sein Leben hinschleppen zu müssen. So ist er auf letzter Bergfahrt mitten in seinen geliebten Bergen von uns gegangen.
Fiduzit!
Josef Harold.
Quelle: Klubnachrichten des Akademischer Alpenklub Innsbruck, 1968-69, Seite 33

Dr. Carl Krall (+)
Am 19. Mai 1968 erlag Rechtsanwalt Dr. Carl Krall im Alter von 69 Jahren während einer Skiführungstour des Zw. Innsbruck in der Silvretta bei der Abfahrt vom Augstenberg einem Herzschlag.
Dr. Krall war eine der bekanntesten Bergsteigerpersönlichkeiten Innsbrucks, ja des ganzen OeAV, um den er sich in vielen Jahrzehnten große Verdienste erworben hat. Er war auch durch zwanzig Jahre 1. Vorsitzender des Zweiges Innsbruck, dessen Ausschuß er ab 1924 angehörte. In Anerkennung seiner Tätigkeit im Dienste des Aufbaues des Vereines und des Ausbaues der Hütten und Wege im Land wurde ihm anläßlich der OeAV-Hauptversammlung 1967 in Kufstein die Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen.
Krall war von früher Jugend an begeisterter Bergsteiger, dem das Erlebnis, das die Berge zu geben vermögen, alles galt. Aus ungezählten Bergfahrten in allen Gebirgsgruppen, von den Seealpen bis zu den Julischen, hatte er eine umfassende Kenntnis der Alpen. Seine weitreichenden internationalen Verbindungen, seine Erfahrungen, sein großes alpines Wissen stellte er dem Verein zum Nutzen der Mitglieder in selbstloser Weise zur Verfügung. Als Planer, Organisator und Leiter der Gemeinschaftsbergfahrten im Sommer und Winter konnte er Tausenden bergbegeisterten Menschen das große Bergerlebnis vermitteln. Seine Tätigkeit im Dienste des Bergsteigens war ihm zum zweiten Beruf geworden. Der Alpenverein dankte ihm dies mit der Ehrenmitgliedschaft des Zw. Innsbruck und der Ernennung zum Ehrenvorstand im Jahre 1964.
Bis zuletzt war Dr. Kralls Leben der Bergsteigerei zugeeignet. Sein Tod in den Bergen hinterläßt ihn in der Erinnerung der Zurückbleibenden als aktiven Alpinisten, der sein Leben in einem letzten Berggang vollendete.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1968, Heft 7/8, Seite 123

Dr. Karl Krall (12.10.1899 – 19.5.1968)
Dr. Karl Krall war eine der bekanntesten Persönlichkeiten im alpinen Leben unserer Stadt. Seit früher Jugend ging er seiner Landschaft, dem Bergsteigen nach. Im Jahre 1916 wurde der Mitglied beim Alpenverein Innsbruck. Bereits 8 Jahre später, also mit 25 Jahren, wurde er in den Ausschuss des Alpenverein Innsbruck gewählt. Von 1941 bis 1960 hatte er die Führung des Vereins als erster Vorstand, mit kurzen Unterbrechungen inne.
Der Alpenverein hat ihn in dankbarer Würdigung seiner überragenden Verdienste in der Führung und beim Wiederaufbau des Vereins in der Nachkriegszeit zu seinem Ehrenmitglied und Ehrenvorstand ernannt. Dr. Krall war aber nicht nur ein gewandter Vereinsführer und Organisator, sondern als aktiver Bergsteiger ganz besonders ein Förderer aller bergsteigerischen Belange und großer Freund der Jugend des Alpenvereins.
Dr. Kralls umfassende Kenntnis der gesamten Alpen, basierte auf unzähligen Bergfahrten in allen Gebirgsgruppen, von den Seealpen bis zu den Julischen Alpen, die er ausgeführt hatte. Er war auch mit vielen Gleichgesinnten der alpinen Nachbarländer befreundet. Seine Erfahrungen und sein Wissen gab er bereitwillig weiter zum Nutzen aller Vereinsmitglieder. So war es naheliegend, dass er bis zum Schluss als Planer, Veranstalter und Leiter der Gemeinschaftsfahrten des Vereins tätig war. Er bereitete damit Hunderten von unseren Mitgliedern schöne Tage in den Bergen. Wieviel Mühe, Sorge und Zeit er für diese Tätigkeit allein aufwandte, ist nicht zu ermessen. Sein plötzlicher Tod durch einen Herzschlag, während einer Schitour in der Silvretta, hinterließ eine Lücke im Verein, die nur mühsam geschlossen werden konnte.
Sein Leben war erfüllt von seiner Zuneigung zu den Bergen und dem uneigenützigen Streben, seinen Mitmenschen den Weg zu den Bergen und zur Natur zu weisen und auch zu erleichtern.
Der Alpenveren Innsbruck ist ihm zu viel Dank verpflichtet und hat ihm eine Gedenktafel am Zustieg zur Franz-Senn-Hütte, gewidmet.
Klaus Oberhuber, Rum

Geboren am:
12.10.1899
Gestorben am:
19.05.1968

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