Albrecht Friedrich
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Biografie:
Innsbruck
Die 1. Ersteigung des Seekopfes über den Südostgrat durch Friedrich Albrecht (Akad. Alpenklub Innsbruck) und Josef Albrecht (Alpiner Klub Karwendler Innsbruck) gelang am 19. September 1926.
1926 1.Best.Seekopf über Südgrat von Südosten.3061m, (Verwallgruppe)
1927 Beg.Aperer Feuerstein-Gletscherbruch im Grübelferner,2967m, (Stubaier Alpen)
1928 1.Beg.Bockkogel-Bockkogelferner (westl. Zweig),3093m, (Stubaier Alpen)
1941 1.Beg.Grasleitenkopf ( Cima die Campogrande)-Ostsporn,2947m, (Venedigergruppe)
Seekopf (3063m) - Erste Ersteigung über den Südgrat am 19. September 1926 mit Josef Albrecht (34. JB. des Akad. Alpenklub Innsbruck);
Aperer Feuerstein - Erste (??) Durchsteigung des Gletscherbruches im Grübelferner mit Fritz Schulze am 5. September 1927;
Bockkogel (3093m - Stubaier Alpen) - Erste Ersteigung über den Bockkogelferner (westl. Zweig) mit H. Pfaundler (JB der Akad. Sektion Wien 1928);
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Dr. Friedrich Albrecht gestorben
Auf einer Skitour in den Tuxer Bergen wurde unterhalb des Wildofen Dr. Friedrick Albrecht am 2. März d. J. von einem Schneebrett mltgerlssen und tödlich verschüttet.
Mit Dr. Abrecht ging ein Mann dahin, der mit einer seltenen Stetigkeit und Ausdauer unermüdlicher Tatalpinist war. In Innsbruck geboren und aufgewachsen, schenkte er früh seine ganze Liebe und Begeisterung der Bergwelt.
Neben keinem Studium legte er sogar die Bergführerprüfung ab und lies sich nach seiner Promotion zum Doktor der Rechte (1927) in Wien nieder. In geradezu beispielloser Art verstand er es, neben der anstrengenden Berufsarbeit und den Familienpflichten, fast jeden freien Tag zu Bergtouren zu benützen. Sommer und Winter, im Urlaub, an Sonn- und Feiertagen wählte er bald Nähere, bald fernere Ziele, acht- bis zehnstündige Tagesleistungen
trotz anstrengender Bahnfahrten waren ihm selbstverständlich, es gab kaum eine Gruppe der Ostalpen, die er nicht besuchte. Daneben befaßte er sich mit alpinen Fragen verschiedenster Art, seine Iangjährige Bergerfahrung ließ ihn zu einem anerkannten Fachmann werden, zahlreiche Aufsätze mit Dr. Hromatka zusammen ein Skikührer der Wiener Gegend entstanden und in Lichtbilder- und Radiovorträgen kündete er unermüdlich vom Erlebnis der Berge. ,
Aus russischer Kriegsgefangenschaft kam er im Herbst 1945 wieder nach Innsbruck zurück. Mit glühender Begeisterung fand er die Brücke zu neuem Bergerleben. Staunend erlebten seine Freunde und Kameraden diese Wandlung, fast ein wenig wehmütig, denn kaum einer von lhnen war imstande, dort anzuknüpfen, wo er 1939 aufgehört hatte. Albrecht, der ewig Junge, Tatenfrohe und Unternehmungslustige, blühte geradezu auf, riß mit, spornte an und war gleich leistungsfähig wie immer. Beruflich interessiert, voller alpiner und
literarischer Pläne, aufgeschlossen allen geistigen Anregungen, klar und einfach in Urteil und Ansicht, war er das nimmermüde Beispiel bejahenden Lebens, Eineinhalb Jahre waren ihm noch vergönnt, dann riß ihn der
Lawinentod, vor dem er andere oft gewarnt, rascb und schmerzlos aus einem vollen männlichen Leben. Die Berge der Heimat, die ihm zeitlebens Sehnsucht und Erfüllung waren, behüten sein Grab, seine Famille und alle,
die ihn kannten und schätzten, ehren sein Andenken.
Dr. H. Kuntscher (Innsbruck)
Quelle: Berge und Heimat 1947, Heft 9, Seite 176-177
Gestorben am:
02.03.1947
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