Weiß Martin

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Biografie:
Martin Weiß - Bergtod am Fuß der Eiger Nordwand
Er begann 1965 mit den ersten Kletterfahrten des Schwierigkeitsgrades III und wurde innerhalb der kürzesten Zeit Spezialist der oberen Schwierigkeitsgrade. Sein Tourenbericht enthält u. a.: Rofanspitze Buhlführe VI + , 7. Begeh. Hochiß Direkte Nord wand VI, 4. Begeh. Dachstein dir. Südwand VI +, 7. Begeh. Torsäule SW-Verschneidung V+, 2. Winterbegeh. Bratschenkopf dir. Südwand V+, 1. Begeh. Torstein dir. Südwand VI + , 3. Begeh. Hochkogel NW-Wand VI, 3. Begeh. Große Bischofsmütze dir. Nordwand VI.
Er war ein Bergkamerad und Kletterer, wie es wohl wenige gibt. Trotz seiner Begeisterung für schwierigste Bergfahrten war Weiß jederzeit bereit, die Jugendführer und Jungmädelführerin auch bei Wanderungen und Skitouren zu unterstützen. Er ging dabei meistens als Schlußmann und fungierte so nicht selten als „Tragtier". In den Reihen unseres BRD war er jederzeit bereit, auszurücken, wenn es galt, Menschen aus Bergnot zu retten oder vom Berg zu bringen. Er stand bei jedem Einsatz in den vordersten Reihen. — Der Unfall ereignete sich am 3. 8. am Fuße der Eiger Nordwand, ca. 3/4 Stunden nach dem Einstieg. Wegen des unschwierigen Geländes (Schroffengelände, Schwierigkeitsgrad II bis III), wurde noch frei geklettert. Weiß und Albert Precht (HG Werfen) erfreuten sich ihres raschen und sicheren Vorwärtskommens, als plötzlich der hinter Albert gehende Martin nach dem Queren einer ca. 35° steilen und 5 m breiten Schneerinne, beim Verlassen dieser, das Gleichgewicht verlor (entweder durch Rutschen im Schnee oder Nachgeben eines lockeren Trittes) und in der Tiefe verschwand. Albert stieg zu dem ca. 100 m tief abgestürzten Kameraden ab, der noch bei Bewußtsein war, und verband ihn. Ca. 2 Stunden später erlosch sein hoffnungsfrohes, vom Tatendrang beseeltes Bergsteigerleben.
Martin Weiß sollte nach Abschluß seines Werkmeisterkurses die Führung unserer Jungmannschaft übernehmen. In Gedanken werden wir ihn auf unseren Bergfahrten mitnehmen und mit ihm Freude und Leid am Berg teilen.
Ing. Wurzer
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1969, Heft 9/10, Seite 188

Gestorben am:
03.08.1969

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