Kröner Gustav
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Biografie:
Kröner Gustav „Gustl“, * Traunstein, + Matterhorn-Nordwand (Steinschlag)
Bruder von Franz Kröner.
Kröner studierte an der Kunstakademie in München und bald zog es Gustl zur Sektion München Bayerland, der damaligen Kletterelite. Er gehörte zur Gruppe Klettergilde und zu den „Bergvagabunden“. Kröner war einer der herausragenden deutschen Bergsteiger Anfang der dreißiger Jahre und Seilpartner berühmter Alpinisten. Er hatte sich bald einen Namen gemacht. Auch als Maler stand er am Beginn einer großen Karriere. Seine Bergbilder, aber auch seine ebenso großartigen Art-Deco-Arbeiten sind heute noch beachtenswert.
Die erste Begehung des „Salzburger Weges“ an der Watzmann-Ostwand im Abstieg gelang 1931 Gustl Kröner und Gefährten. Schon früh zog es ihn in die Westalpen und führte dort bedeutende Touren und Erstbegehungen durch. Als er mit Heckmair 1931 drei Monate lang die Nordwand der Grandes Jourasses belagerte, hatte er das erste Mal von den Bergen genug und schrieb in sein Tagebuch: „Farblos ragen die Gipfel, alles ohne Licht, eine erstarrende Trostlosigkeit. Verlassenheit durchschauert unsere Seelen. Unsere Kleidung halb zerlumpt, zerrissen, durchnässt...“ Die beiden flohen an die Coté d’Azur und landeten „zwischen Huren, Matrosen und verkommenem Gesindel“ im Obdachlosen-Asyl in Marseille. Schneller als erwartet kam die Sehnsucht nach der Gebirgseinsamkeit zurück. „Hemdsärmlig in geflickter Kletterhose und mit ausgelatschten Kletterpatschen“ tanzte er 1932 beim Hausball im Hotel Schiffmeister bis in die frühen Morgenstunden und führte anschließend zusammen mit dem Traunsteiner Hans Huber am 28.Jannuar 1932 die zweite Winterbesteigung der Watzmann-Ostwand durch. Nach einem Biwak in einer Schneehöhle standen sie in Rekordzeit auf dem Watzmann-Südgipfel.
1932 nahm er an der Atlas-Kundfahrt teil und war im hohen Atlas (Maroko) aktiv.
Beim Versuch, die Matterhorn-Nordwand zu besteigen, wurde er am 19.August 1932 im Steinhagel 15 Meter oberhalb der Randkluft tödlich getroffen. Sein Seilgefährte überstand glücklich den Steinschlag.
Seine Kletterpartner waren das Taunsteiner Urgestein Hans Huber, Anderl Heckmair und die Gebrüder Fedor und Rudolf Möhn.
1925 Beg.Schüsselkarspitze-Südwand,2537m, (Wetterstein)
1926 1.Beg.Großer Weitschartenkopf-Gerade Nordwand,1979m, (Berchtesgadener Alpen)
1927 1.Beg.Punta di Frida-Direkte Nordwand „Holzner-Kröner-Haberländer-Führe/Schräge Nordwand“, IV,2785m, (Sextener Dolomiten)
1928 6.Beg.Große Bischofsmütze-Südwand „Steiner-Hein",2455m, (Dachsteingebirge)
1930 3.Beg.Montblanc-Brenvaflanke „Sentinelle Rouge“,4807m, (Montblancgebiet)
1931 1.Beg.Hochthron-Direkte Südwand,2360m, (Tennengebirge)
1931 Beg.Watzmann-Ostwand „Salzburger Weg“ im Auf-u.1.Beg.im Abstieg,V,1800 HM,2713m, (Berchtesgadener Alpen)
1931 6.Beg.Drusenfluh-Südwand,2827m, (Rätikon)
1931 Best.Aiguille du Tacul,4248m, (Montblancgebiet)
1931 Best.Mont Mallet,3989m, (Montblancgebiet)
1931 Beg.Rochefortgrat,4015m, (Montblancgebiet)
1931 1.Beg.Calotte de Rochefort-Nordwand „Heckmair-Kröner-Führe“,3974m, (Montblancgebiet)
1931 1.Beg.Aiguille des Grand Charmoz-Direkte Nordwand „Heckmair-Kröner-Variante“,V,Eis 65°,900 HM,3444m, (Montblancgebiet)
1931 Beg.Montblanc-Peutereygrat,V,4810m, (Montblancgebiet)
1931 1.Beg.Calotte de Rochefort-Nordwand „Heckmair-Kröner-Führe“,3974m, (Montblancgebiet)
1931 2.Beg.Vers.Grandes Jorasses-Nordwand-Walkerpfeiler,VI/A1,60°,1200 HM,4208m, (Montblancgebiet)
1931 6.Beg.Drusenfluh-Südwand,2827m, (Rätikon)
1932 Beg.Mühlsturzhorn-Südwand,IV,400 HM,2234m, (Berchtesgadener Alpen)
1932 2.Winterbeg.Watzmann-Ostwand „Kederbacher Weg“,IV,1780 HM,2713m, (Berchtesgadener Alpen)
1932 Erstbegehungen im Hohen Atlas
1933 1.Beg.Gran Vernel-Südostkante „Stösser-Kröner“,IV,3205m, (Fassaner Dolomiten)
1933 Best.Vers.Matterhorn-Nordwand,V,Eis 60°,1100 HM,4478m, (Walliser Alpen)
Beg.Dachstein-Südwand,2995m, (Dachsteingebirge)
Beg.Hörndlwand-Verschiedene Führen,1684m, (Chiemgauer Alpen)
Beg.Kleiner Watzmann-Ostwand,2307m, (Berchtesgadener Alpen)
Beg.Kleiner Watzmann-Westwand,2307m, (Berchtesgadener Alpen)
Best.Torre del Diavolo,
Gerd Schauer, Isny im Allgäü
Geboren am:
1908
Gestorben am:
19.08.1933
Erste Route-Begehung