Kugy Julius

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Biografie:
Dr. Julius Kugy.
Der in unseren Kreisen durch seine Vorträge wohlbekannte und hochgeschätzte Erschließer der Julischen Alpen hatte am 19. Juli seinen 70. Geburtstag. Wir sind sicher, daß alle, die davon Kenntnis erhalten, in liebevoller Erinnerung seiner Persönlichkeit, dem verdienstvollen Bergsteiger und alpinen Schriftsteller die besten Glückwünsche darbringen.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1928, Seite 118

Dr. Julius Kugy - Ehrende Auszeichnung.
Dem hochverehrten Bergsteiger und alpinen Schriftsteller Dr. Julius Kugy, der auch in unseren Kreisen viele Freunde und Bewunderer hat, wurde vom jugoslawischen König Alexander der St.-Sava-Orden verliehen.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1934, Seite 278

Quelle: DÖAV Mitteilungen 1938, Seite 170 f

Quelle: Mitteilungen des DAV 1944, Seite 10 f
Quelle: Berge der Welt 1946, Seite 221 f

Bergsteiger-Gedenken.Dr. Julis Kugy, der Erschließer der Julischen Alpen und Schöpfer prächtiger Bergbücher, wurde am 19. Juli 1858 in Triest geboren. Wir gedenken des 1944 verstorbenen Alpinisten zum 90. Geburtstag.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1948, Seite 39

Quelle: Der Bergsteiger 1949/50, Seite 379 ff
Quelle:Berge und Heimat 1950, Seite 260 ff
Quelle:Österr. Alpenzeitung 1951, Seite 2 ff
Quelle: DAV Mitteilungen 1953, Seite 175
Quelle: Der Bergkamerad 1953/54, Seite 229 ff

Julius Kugy zum 10. Todestag.
Am 4. Februar jährt sich zum zehnten Male der Todestag Julius Kugys. 86 Jahre war er alt geworden. Seit dem Ende des ersten Weltkriegs, in dem er als alpiner Referent tätig war, hatte er das Bergsteigen im eigentlichen Sinn aufgeben müssen. Aber diese 25 Jahre seines Lebensabends gaben ihm eine neue Aufgabe: In dieser Zeit
entstanden seine Bücher. Was früher Kugy schon in Zeitschriften veröffentlicht hatte über einzelne Themen, wurde nun um gegossen, so daß es, wenn auch meist sehr verkürzt, in dem großen Zusammenhang seines Lebens und in dem Dreiklang "Arbeit - Musik - Berge" seinen Platz fand. Nicht umsonst gehören diese Bücher zu den beliebtesten und meistgelesenen der ganzen Bergsteigerliteratur. Neben den dreien, die aus seinem Leben und Erleben berichten, ist es das zweibändige Monte-Rosa-Buch, das Triglavbuch, "Die Julischen Alpen im Bilde" und "Anton Oitzinger", der lange Jahre sein Führer war. Drei Gebirgsgruppen waren Kugy besonders ans Herz gewachsen: Seine geliebten Julier, deren erster Erschließer und gründlichster Kenner er wurde, das Wallis - über die 3000 m hohe Ostwand des Monte Rosa hielt er seinen Einzug in die Westalpen - und das Mont-Blanc-Gebiet. Das Eis der Westalpen und der Fels der Julier begleiteten ihn durch sein ganzes Bergsteigerleben. Er ging im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen - ich nenne hier nur die Brüder Zsigmondy, Purtscheller und Blodig - immer mit Führer. Als Chef eines großen Handelshauses in Triest konnte er sich das wohl leisten. Aber nicht nur das, auch seinem inneren Wesen lag diese Art näher. Man kann deshalb sehr wohl die Frage stellen, ob Kugy heute, in einer fast gänzlich führerlosen Zeit, uns, einer absolut führerlosen Generation, etwas zu sagen habe. Ich glaube, sehr viel sogar. Seine Forderung, wie der Bergsteiger sein solle, wird deshalb nie an Gültigkeit verlieren: "Wahrhaft, vornehm und bescheiden." Aus allem, was Kugy schrieb, spricht diese Haltung. Wir haben sie heute nötiger denn je. Schon deshalb wollen wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Quelle: Der Bergsteiger 1943/54, Heft 05 Feber 1954, Seite A 51

Quelle: SAC Die Alpen 1954, Seite 61 f
Quelle: Der Bergsteiger 1955/56, Seite 98 f
Quelle: Der Bergsteiger 1957/58, Seite 406 f
Quelle: Der Bergkamerad 1957/58, Seite 584 ff
Quelle: DAV Mitteilungen 1958, Seite 106 ff
Quelle. Rivista Mensile 1959, Seite 24 ff
Quelle: Der Bergsteiger 1963/64, Seite 685

Julius Kugy
Vor 20 Jahren, am 5. Februar 1944, schloß Dr. Julius Kugy in Trieft für immer seine Augen. Er stand im 86. Lebensjahr. 1858 in Görz geboren und, zum Teil in Triest aufgewachsen, entstammte Kugy einer Kärntner Familie. Wie so viele große Bergsteiger kam auch Julius Kugy durch die Wissenschaft zum Bergsteigen. Als Botaniker kam er auf der Suche nach der Scabiosa Trenta in die Julischen Alpen. Vier Jahrzehnte lang blieb er ihnen treu. Viele Wege fand er dort als erster und wurde ihr unentwegter Künder. Trotzdem finden wir Kugy auch in anderen Teilen der Alpen. So verbrachte er 1883—1885 feine Zeit in den Dolomiten und 1886 im Dauphine. 1910, im Alter von 52 Jahren, führte er seine letzte Erstbesteigung auf den Nordturm des Montasch aus. 1915 stellt sich Kugy der Heeresleitung zur Verfügung und bleibt bis 1918 als Alpinreferent in den Westjuliern. Ein Kriegsleiden hat ihn dann berguntauglich gemacht. Kugy war ein hervorragender Schriftsteller, Neben vielen Aufsätzen hat er sechs Bücher geschrieben und ein siebentes erschien posthum. Sein bekanntestes Buch „Aus dem Leben eines Bergsteigers" fehlt wohl in keiner alpinen Bücherei.
Dr. E. Hensler
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1964, Heft 1/2, Seite 4

Julius Kugy zum 30. Todestag
Am 5. Februar 1944 verstummte die Harmonie eines langen, reicherfüllten Lebens: In Triest starb der 86jährige Dr. Julius Kugy. — Seit seinem 61. Lebensjahr konnte er infolge eines Fußleidens nicht mehr bergsteigen, war aber noch lebhaft mit dem alpinen Geschehen verbunden. Sein klassisches Paradoxon anläßlich der Erstbegehung der Großen-Zinne-Nordwand (durch die Verwendung von Haken sei ihre Unersteiglichkeit bewiesen) läßt ihn vielleicht als einen die Zeit nicht mehr verstehenden, säuerlichen Greis erscheinen, welcher er sicher nicht war.
Nun, Kugy kam auch auf ganz andere Weise zum Bergsteigen als der heutige Kletterer: Der Patriziersohn fand über die Botanik in die Alpen. Lange Streifzüge durch Karst und Vorberge weckten eine tiefe Liebe und Verbundenheit zur Natur. Scabiosa trenta, eine unscheinbare, geheimnisvolle Pflanze, die Haquet an der Südabdachung des Triglav gefunden hat¬te, wurde für Jahre zum Sehnsuchtsymbol. Kugy fand sie niemals — dafür aber wurde es ihm — wie nur wenigen Bergsteigern — gegönnt, in einem bisher un-bekannten, zauberhaft wilden Gebiet reiche Ernte zu halten: in den Julischen Alpen. Erstersteigungen, neue Anstiege, Winterbesteigungen ... Dann fast jedes Jahr schöne Erfolge in den Westalpen, die Monte-Rosa-Ostwand zu einer Zeit, da diese einen Ruf hatte wie später die Eiger-Nordwand. — Und immer wieder die geliebten Julier: 40mal auf dem Triglav, 15mal auf Jalovec und Skrlatica
Kugy ging fast ausschließlich mit Führern und ließ ihnen auch neidlos ihren großen Anteil an seinen Erfolgen. »Es ist mir nie unhonorig erschienen, eine Stufenreihe zu benützen, die ein anderer geschlagen hat, der dazu besser geeignet ist als ich.« Und: »Der Tod in den Bergen ist selten ein Heldentod, sondern meistens eine große Dummheit.« Der Chef eines der solidesten Triestiner Handelshäuser stand wahrhaft fest im Leben (der athletische, schwere Mann wog mehr als 100 Kilo). Für ihn, der von Jugend an ein Herr gewesen ist, war es Prinzip, sich mit dem Besten zu umgeben — von den Zigarren, die er in großer Zahl rauchte, bis zu den Führern.
In schwierigen und schmerzlichen Lebens-phasen, in denen ihm auch die Berge keine Freude spendeten, fand er Trost und Erfüllung in der Musik, besonders in der klaren Vollkommenheit Bachs und Palestrinas. Einem einzigen Menschen, so schreibt er, habe er nie verziehen: einem Grundnachbarn, der ihn mit schrillem Trompetendiskant zum Abbruch seines Orgelspiels nötigen wollte. — Wem hätte er sonst viel zu verzeihen gehabt, er, dem alle nur Achtung und Liebe entgegen-brachten? Daß ihn zu Zeiten geschürten, hysterischen Völkerhasses Deutschsprachige, Italiener und Slowenen gleichermaßen verehrten, darf als größerer menschlicher Wert gelten als ein paar Dutzend Erstbegehungen.
Kugys Werke heute: Wahrscheinlich muß man ein gewisses Alter erreichen, um ihre Schönheit schätzen zu können. Für ein nach Überhängen lechzendes Gemüt gibt es da zuwenig »action«, zuviel Schwärmerei und Romantik. Von einem Heutigen wäre diese Schreibweise unerträglich ¬bei ihm bringt sie Saiten zum Klingen, weil das Gefühl echt ist. Ganz sicher aber wird man Kugy noch lesen, wenn so mancher alpine Zeilenfabrikant den Weg allen Papiers gewandert ist. Er wäre des Erinnerns wert, wenn nur diese eine Zeile aus seiner Feder stammte: »Der rechte Bergsteiger sei wahrhaft, vornehm und bescheiden.»
Quelle: Der Bergsteiger 1974, Heft 5, Seite 298-299

Quelle: Alpinismus 1976, 14. Jahrgang, Heft 5, Seite 26
Quelle: Der Bergsteiger 1979, Seite 342
Quelle: DAV Mitteilungen 1980, Seite 315 und 331
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Seite 248

Julius Kugy
Vita *19. 7. 1858 Görz (vor 125 Jahren), (+) 5. 2. 1944 Triest. 1878-1881 Jurastudium an der Wiener Universität, Dr. jur. 1883 Chef des väterlichen Handelshauses in Triest. 1875 Beginn der Bergsteigerlaufbahn. Orgelspieler und klassischer alpiner Schriftsteller. Viele Ehrungen: 1934 St.-Sava-Orden vom jugoslawischen König, 1953 Kugy-Denkmal im Trentatal, Gedenktafeln in Wolfsbach und Villach. Ehrenmitglied des Österreichischen Alpenklubs. Chronik Kugy gilt als Erschließer der Julischen Alpen. Er begann 1875 mit Jalovez und Triglav aus der Kerma. 1881 Triglav über die 2000 m hohe Westflanke, insgesamt etwa vierzigmal auf dem Gipfel, auch im Winter. Kugy-Band oberhalb der Nordwand. Die bedeutendsten seiner rund 50 Neutouren: Süd-, Nord- und Westwand des Razor, Wischberg-Nord- und -Nordostwand, Canin-Nordwand, Montasch-Nordwand. Seine Führer und Begleiter waren meist einheimische Jäger und Bauern: Joze Tozbar, Andrej Komac, Anton Oitzinger. In der ersten Hälfte der achtziger Jahre kam Kugy auch in die Dolomiten (Cridola) und Karnischen Alpen (Kellerwand) sowie in die Ortlergruppe. Er war mit den Brüdern Emil und Otto Zsigmondy, Ludwig Purtscheller und Karl Blodig befreundet und unternahm mit diesen führenden Bergsteigern jener Zeit Touren. Ab 1886 besuchte er auch die Westalpen und buchte als ersten Erfolg eine Durchsteigung der Monte-Rosa-Ostwand, die ihn noch mehrmals in ihren Bann zog (6. Beg. der Nordend-Ostwand). Die Leibführer des zwei Zentner schweren Mannes auf viele Viertausender in der Montblancgruppe, den Walliser und Dauphinè-Alpen waren Daniel Maquignaz, Alexander Burgener und Joseph Croux. Im Ersten Weltkrieg Alpinreferent (1915-1918) in den Westjuliern. 1924 begründete er mit seinem Buch »Aus dem Leben eines Bergsteigers« (in fünf Sprachen übersetzt) seinen alpinliterarischen Ruhm. Es folgten 1931 das autobiographische Werk »Arbeit, Musik, Berge«, 1934 »Die Julischen Alpen im Bilde«, 1938 »Fünf Jahrhunderte Triglav«, 1940 die beiden Bände »Im göttlichen Lächeln des Monte Rosa«. Das Erscheinen seines letzten Werkes »Aus vergangener Zeit« erlebte er nicht mehr. Der 85jährige starb 1944 an den Folgen eines Sturzes im Zimmer. Auf dem Friedhof in Triest , Campo III/IV, steht ein weißer Obelisk mit den großen Antiquabuchstaben KUGY.
Fritz Schmitt
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 2, Seite 69-70

Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1984, Heft 5, Seite 17 f

Dr. Julius Kugy
Erschließer und Literat der Julischen Alpen
Im Gedenken an sein 40. Todesjahr
Wir sind mehr als ein Jahr zu spät dran um des 40. Todestages dieses großen Bergsteigers und Bergschrift-stellers zu gedenken. Wir wollen es trotzdem nachholen.
Kugy, der Sohn eines Kärntner Vaters und einer slowenischen Mutter, in Görz 1858 geboren, war ein Bergsteiger der ganz alten Garde, dem die Berge Zeit seines Lebens etwas Verbindendes waren zwischen Menschen, die er alle liebte. Er sah nichts Trennendes im Gebirge, wenn ihm auch die Zeitgeschichte arge Striche durch die Rechnung machte.
Kugy gilt als Erschließer der Julischen Alpen, seiner Heimatberge. Er brachte es bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf rund 50 Neutouren. Als ein — während des Krieges in der Armee zugezogenes Leiden ihm hochalpines Bergsteigen verwehrte -blieb er den Bergen als Wanderer, Botaniker und Alpinschriftsteller treu. 1944 schloß er, 86jährig seine Augen für immer.
Grundsätzliches über sein Bergsteigen schrieb er in seinem Buch, „Aus dem Leben eines Bergsteigers":
„Mein Bergsteigen wurzelt in der Liebe zur Natur. . . So viel ich an Bergen gesehen habe, nichts kommt in meinem Herzen den Julischen gleich. Die Träume der Jugendzeit haben dort die Heimat meiner Seele geschaffen"
Alpenverein Südtirol
(Bilder und Zitat nach R. H. Schücker in „OeAV-Mitteilungen" 5/84
Quelle: AVS Mitteilungen 1985, Heft 2, Seite 20

Quelle: Der Bergsteiger 1985, Heft 4, Seite 62 f (siehe Anhang)



Geboren am:
19.07.1858
Gestorben am:
05.02.1944
application/pdf Kugy Julius - Bergsteiger 1985-4, Seite 62.pdf
application/pdf Kugy Julius BST 1964-10, Seite 685-697.pdf

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