Steiner Franz

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Biografie:
Franz Steiner 70 Jahre.
Franz Steiner, der mit seinem Bruder Georg im Jahre 1909 erstmals die Dachstein-Südwand in idealer Wegführung durchstieg, wurde am 29. September 1954 70 Jahre alt.
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft 12, Seite 191

Quelle: Der Bergsteiger 1963/64, Seite 892 ff (siehe Anhang)

Altbergführer Franz Steiner (+)
Über tausend Menschen aus nah und fern gaben am 1. April dem im Alter von 80 Jahren nach kurzem schwerem Leiden verstorbenen Altbergführer, Ökonomierat Franz Steiner, am evangelischen Friedhofe von Schladming, das letzte, ehrende Geleite. Mit Franz Steiner verloren die Bergführer einen ihrer namhaftesten Vertreter, das obere Ennstal im allgemeinen und Mandling, seine Wahlheimat, dessen Antlitz er prägte, im besonderen, einen liebenswerten Mitbürger und Gönner.
Franz Steiners Wiege stand in Ramsau am Dachstein. Sein Vater, ebenfalls Bergführer, war der Erstersteiger der Großen Bischofsmütze und nach ihm ist auch die „Steiner- Scharte" im Dachsteingebiet benannt. Im Jahre 1904 wurde der Verstorbene Träger und zwei Jahre später behördlich autorisierter Bergführer. Im Jahre 1908 kaufte Steiner in Mandling die bestehende Lodenwalke und legte damit den Grundstein zum Bau der heutigen, modernen Lodenfabrik am Mandlingbache. Unvergessen wird der 22. September 1909 bleiben, an dem es den Brüdern Irg und Franz gelang, die direkte Dachsteinsüdwand erstmalig zu durchklettern. Diese, für die damalige Zeit hochalpine Leistung hat in der gesamten alpinen Welt Aufsehen erregt und ist als die „Himmelsleiter der Steiner Buben" längst in die alpine Literatur eingegangen. Die als unersteigbar geltende, 800 m hohe Felswand ist in viereinhalb Stunden gefallen. Der „Steiner- Weg", wie er seither genannt wird, hat hunderten bergbegeisterten Menschen zu einem Erlebnis werden lassen, viele von ihnen wurde die Wand aber auch zum Verhängnis, weil oft die Gefahren unterschätzt wurden oder plötzlicher Wetterumschwung die Kletterer überraschte. Mehr aber als diese alpine Leistung wiegt die Einsatzbereitschaft Franz Steiners als Bergretter. An ungezählten Rettungen und Bergungen nahm er teil und stellte seinen Mann, wofür ihm auch das „Grüne Kreuz", des Alpenvereins höchste Auszeichnung für Rettung aus Bergnot, verliehen wurde. Franz Steiner, der bei der Schladminger Hauptversammlung im Vorjahre noch Mittelpunkt einer herzlichen Ehrung war, war aber auch im Wirtschaftsleben sehr erfolgreich tätig. Er war mit Leib und Seele Bauer und galt als solcher für fortschrittlich und aufgeschlossen. Er stand bei der Gründung der Feuerwehr Pate und führte lange Jahre die Raiffeisenkasse in seiner Wahlheimat, die ihm auch die Ehrenbürgerschaft verlieh. Ferner war er auch im Roten Kreuz tätig und ein waidgerechter Jäger. Von beiden Vereinen wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Dem OeAV gehörte er 45 Jahre hindurch an. Nun ruht er am evangelischen Friedhof in Schladming. Sein Geist aber wird fortleben von Geschlecht zu Geschlecht.
D. F.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1965, Heft 5/6, Seite 59

Franz Steiner (links) wurde 1885 in Ramsau geboren und ist am 1. April 1965 in Ramsau gestorben; Bergführer und Finanzbeamter. Unter seinen etwa 15 Erstbegehungen ragt vor allem die Direktroute durch die Dachstein-Südwand (1909) hervor; Ehrungen für zahlreiche Bergrettungseinsätze.
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 6, Seite 35 (siehe Anhang)


Geboren am:
29.09.1885
Gestorben am:
01.04.1965
application/pdf Steiner Franz - BST 1983-6_0001.pdf
application/pdf Steiner Franz - BST 1963-64-12, Seite 892-896.pdf

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