Hackel Heinrich Dr. Hofrat
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Biografie:
Hofrat Dr. Heinrich Hackel — Ehrenmitglied der Sektion Salzburg
Der Ältestenrat der Sektion Salzburg des Österr. Alpenvereins beschloß am 4. November, Herrn Hofrat Dr. Heinrich Hackel zum Ehrenmitglied zu ernennen.
Der Senior der Sektion entwarf ein Bild der nahezu 40jährigen hochverdienten Wirksamkeit Hackels, der seit 1904 mit allen Unternehmungen der Sektion Salzburg untrennbar verbunden war. Als Nachfolger Doktor Eduard Richters, Dr. Zeppezauers und Hinterhubers in der Würde des Sektionsvorstandes widmete er von Anfang an dem Salzburger Schutzhüttenwesen seine liebevollste Aufmerksamkeit und führte zu schwieriger Zeit die Agenden eines Hüttenwartes des Zeppezauer-Hauses am Untersberg. Die Finanzierung des Karl v.-Stahl-Hauses am Torrenerjoch ist vornehmlich seinem Eingreifen zu verdanken, ebenso wie er der heute seinen Namen tragenden Söldenhütte im Tennengebirge und der Kürsingerhütte am Großvenediger, dem bedeutendsten hochalpinen Hüttenbau des Landes, seine besondere Fürsorge angedeihen ließ. Auch der Eckberthütte im Blühnbachtal. wie überhaupt der Erschließung dieses von „allerhöchsten" Jagdherren stets beliebten Gebietes, widmete Dr. Hackel seine stete Fürsorge. Als alpiner Schriftsteller hat er sehr viel zur Erschließung der Salzburger Hochgebirgswelt beigetragen. Seine Monographie des Tennengebirges in der Alpenvereinszeitschrift und sein Führer durch diese Berggruppe sichern ihm den Dank aller Freunde dieses für die Salzburger Bergsteiger so bedeutenden Gebietes. Er zählte mit seiner berggewandten Gattin zu den unentwegtesten Besuchern unserer Berge und waren — meistens von seinem Freunde Doktor Eisendle begleitet — Sonntag für Sonntag als ausübender Bergsteiger in den Höhenregionen anzutreffen. Seine Touren erstreckten sich aber auch auf Hochgipfel der Westalpen. Von besonderer Bedeutung für die Mitgliedschaft war die hingebungsvolle Tätigkeit Dr. Hackel; für das alpine Vortragswesen. Er trat auch fördernd für die Ausgestaltung des Salzburger Bergrettungsdienstes und der Sektionsbücherei ein. Seine ausgezeichneten Verbindungen mit den führenden Persönlichkeiten und seine Mitgliedschaft zum Hauptausschuß sicherten der von ihm geleiteten Alpenvereinssektion manche willkommene Förderung und Beihilfe, für deren Erwirkung er insbesonders anläßlich der Hauptversammlungen mit der ihm eigenen überzeugenden Beredsamkeit eintrat. Von großem Wert für das Ansehen der Sektion Salzburg war die Festigung freundschaftlicher Beziehungen zu den anderen Bergsteigervereinen. Die Ernennung Dr. Hackels zum Ehrenmitglied erfolgte einhellig und mit Begeisterung als schuldige Dankespflicht gegenüber diesem selbstlosen Bergsteiger, der zeitweise auch ein Opfer der Zeit geworden war.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1948, Seite 101
Hofrat Dr. Hackel wurde für seine langjährige verdienstvolle Arbeit im Alpenverein und Bergrettungsdienst vom Ältestenrat der Sektion Salzburg zum Ehrenmitglied ernannt.
Quelle: DAV Mitteilungen 1949, Heft 3, Seite
Hofrat Dr. Heinrich Hackel ein Achtziger.
Vor kurzem konnte der langjährige Vorsitzende der Sektion Salzburg des ÖAV, Hofrat Dr. Heinrich Hackel, seinen 80. Geburtstag feiern. Hofrat Hackel hat nicht nur als Schulmann einen ausgezeichneten Ruf, sondern er ist auf dem Gebiet des Bergsteigens durch viele Jahrzehnte hindurch führend tätig gewesen. Als die Sektion Salzburg im Jahre 1950 ihr achtzig jähriges Bestandsjubiläum feiern konnte, war es Heinrich Hackel, der fast fünfzig dieser achtzig Jahre als Ausschußmitglied und vierzig Jahre als Erster oder Zweiter Vorsitzender in aufopferungsvoller Weise für den Alpenverein tätig war. Diese Tätigkeit fand ihre äußere Anerkennung in der 1948 erfolgten Ernennung Hackels zum Ehrenmitglied und in der 1952 stattgefundenen Erwählung zum Ehren vorsitzenden der Sektion. Heinrich Hackel wurde in Linz geboren, fand schon während der Schulzeit den Weg zu den Bergen, studierte in Wien, wo er sein Studium der Altertumswissenschaften mit dem Doktortitel „sub auspictis imperatoris“ abschloß. Hofrat Dr. Heinrich Hackel war aber nicht nur verwaltungsmäßig im Alpenverein tätig, sondern hat in vielen Gruppen der Ost- und Westalpen zahllose Bergbesteigungen durchgeführt, und selbst heute noch führt ihn sein Weg gern auf die nach ihm benannte Hütte im Tennengebirge, die ehemalige Sölden-, heutige Heinrich-Hackel-Hütte.
Quelle: Der Bergsteiger 1954-55, Heft 04 Jänner 1955
Hofrat Heinrich Hackel (+)
Am 1. November verschied an den Folgen eines Autounfalles der als langjähriges HA-Mitglied auch um den Gesamtverein überaus verdiente Ehrenvorsitzende der S. Salzburg, Hofrat Dr. Heinrich Hackel. Am Grabe nahm der VA-Vorsitzende, Dr. v. Hörmann, namens der Vereinsleitung Abschied. Eine ausführliche Würdigung der Verdienste des Verstorbenen um den Alpenverein und insbesondere die S. Salzburg, deren Vorsitzender er durch mehr als 40 Jahre war, folgt.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1960, Heft 12, Seite 130
Hofrat Dr. Heinrich Hackel (+)
Im 86. Lebensjahr starb am 1. November 1960 an den Folgen eines Autounfalls Dr. Heinrich Hackel, der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende der Sektion Salzburg des ÖAV. Der gebürtige Linzer studierte in Wien und kam 1900 nach Salzburg, übernahm hier eine Professur und später den Direktorposten des Salzburger Gymnasiums. Am 7. November wurde Dr. Hackel auf dem Salzburger Kommunalfriedhof bestattet. Seine Sektion trauerte um ihn mit den Worten: „Wir haben in dem so ganz unerwartet Verstorbenen nicht nur einen großen Bergsteiger im Sinne Purtschellers verloren. Mit Hofrat Dr. Heinrich Hackel ist ein wahrhaft ganz Großer von uns gegangen." Der Deutsche Alpenverein betonte in einem Beileidschreiben an den ÖAV: „Wir kennen den Verstorbenen seit Jahrzehnten nicht nur in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Sektion Salzburg, sondern auch als Mitglied des Hauptausschusses des DuÖAV. Durch die Grenzlage seiner Sektion und als langjähriger Vorsitzender des regionalen Sektionentages wirkte der Verstorbene sowohl für unsere Chiemgauer Sektionen wie auch für die seiner engeren Heimat. Er erfreute sich daher auch bei den Sektionen des Deutschen Alpenvereins einer lebhaften Wertschätzung, so daß er uns immer unvergeßlich sein wird."
Quelle: DAV Mitteilungen 1960, Heft 12, Seite 200
Hofrat Dr. Heinrich Hackel (+).
Am 1. Nov. 1960 erlag den Folgen eines Autounfalles der Ehrenvorsitzende der Sektion Salzburg des ÖAV, Hofrat Dr. Heinrich Hackel, im 86. Lebensjahr.
Dr. Heinrich Hackel wurde am 14. November 1879 zu Linz geboren, verbrachte seine Jugendzeit in Freistadt (Oberösterreich), wo sein Vater Direktor des Gymnasiums war. Zum Lohn für das erste „Vorzugszeugnis" machte der Vater mit ihm eine kleine Reise nach Kremsmünster und Kirchdorf; der Anblick der gewaltigen Falkenmauer machte auf ihn einen entscheidenden Eindruck, er erweckte in ihm die Begeisterung für die Berge, denen er dann sein ganzes Leben treu blieb. Nach dem Tode des Vaters übersiedelte die Familie (1893) nach Wien, wo er sich an der Universität dem Studium der Altertumswissenschaften widmete. Hier trat er auch der Akademischen Alpenvereinssektion bei und machte seine ersten Klettereien am Peilstein, der Rex und dem Schneeberg usw., erstieg aber auch schon Großglockner, Sonnblick, Dachstein und andere. Nach Beendigung seiner Studien erhielt er ein Reisestipendium für Italien und Griechenland, versäumte aber nicht, wo sich dazu Gelegenheit bot, auch das Bergsteigen mit seinen wissenschaftlichen Studien zu verbinden; so bestieg er im Juni 1000 in einer Nacht den 3490 m hohen Ätna.
Mit dem Doktorsring ,,sub auspiciis imperatoris" ausgezeichnet, kam er im September 1900 an das Gymnasium Salzburg, an dem er als Professor und schließlich als Direktor bis 1934 wirkte, Hier fand er nun reichlich Gelegenheit, seine Bergsehnsucht zu befriedigen, und trat auch bald (1903) in den Ausschuß der Alpenvereinssektion ein, wurde 1912 Zweiter und 1918, nach dem Tode Dr. Zeppezauers, Erster Sektionsvorstand. In seiner Frau, geborene Streitenfels, fand er eine Lebensgefährtin, die in seltener Seelenharmonie auch seine Bergbegeisterung vollkommen teilte; und treue Freundschaft verband beide mit dem Rechtsanwalt Dr. Eisendle, der sich als juristischer Berater um die Sektion die größten Verdienste erwarb, Durch eine Reihe von Jahren zogen die unzertrennlichen drei, mitunter auch noch durch einen oder zwei andere Bergkameraden vermehrt, während Eisendles Urlaub auf große Bergfahrten aus, die dieser während des Winters durch eifriges Studium der alpinen Literatur gründlich vorbereitet hatte das Ziel waren zumeist die Westalpen, wo sie manchen Viertausender bezwangen,
1848 ernannte die neugegründete Sektion Salzburg Heinrich Hackel zum Ehrenmitglied und berief ihn 1950 nochmals auf den verantwortungsvollen Posten des Ersten Vorstandes, den er durch mehrere Jahre hindurch innehatte. Als sich Heinrich Fackel dann endgültig von der Sektionsleitung zurückzog, ernannte ihn die Sektion zum Ehrenversitzenden. Sie wird ihm ein ständiges treues Gedenken bewahren.
Quelle: Der Bergsteiger 1960-61, Heft 3 Dezember, Seite 182
Gestorben am:
01.11.1960