Mauri Carlo

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Biografie:

Mauri Carlo, Bergführer, * Lecco (Provinz Lecco,Lombardei), + Lecco (Italien) Herzinfarkt
Bild:Archiv DAV
Carlo Mauri wuchs in Lecco in der Lombardei auf und begann früh mit dem Klettern in den Alpen. Er war Mitglied der extremen Klettergruppe "Gruppo Ragni Grignetta di Lecco" (Spinnen von Lecco). Neben schwierigsten Wiederholungen glückten ihm bedeutente Wintererstbegehungen. 1952 gelang ihm die erste Winterbegehung der "Comici" an der Großen Zinne-Nordwand und an der Westlichen Zinne-Nordwand die "Cassin-Führe". In Bregaglia eröffnet er 1953 mit Claudio Corti und Giulio Fiorelli eine neue Route auf dem Pizzi Gemelli. 1956 durchstieg er zum ersten Mal die Direkte ostwand des Grand Capicin im Montblancgebiet. Die erste Alleinbegehung der Poire-Route an der Montblanc-Brenvaflanke glückte Carlo Mauri 1959.
Carlo,der bei Riccardo Cassin in die Schule des Bergsteigens gegangen war, bewies als Allroundbergsteiger sein großes Können in allen bedeutenden Gebirgsgruppen der Alpen.
Aber nicht nur in den Alpen war Carlo Mauri aktiv, auch in den Bergen Südamerikas und des Himalaya konnte er auf schöne Erfolge zurückblicken.
Als Thor Heyerdahl 1970 mit seiner "Ra" zu der legendären Atlantiküberfahrt auslief, gehörte Carlo Mauri zur Besatzung und bewies, dass er nicht nur in den Bergen, sondern auch auf hoher See seinen Mann stellen konnte.

1947 1.Beg.Torre del Diávolo-Südostkante "Via Paolo Odobez",2598m, (Sextener Dolomiten)
1949 3.Beg.Piz Badile-Nordostwand "Cassin",VI/A1,900 HM,3308m, (Bergell)
1950 4.Beg.Aiguille Noire de Peuterey-Westgipfel-Direkte Westwand "Vitali-Ratti",V+/A2,700 HM,3772m, (Montblancgebiet)
1952 1.Winterbeg.Westlich Zinne-Nordwand "Cassin-Ratti",VI+/A3,450 HM,2973m,
(Sextener Dolomiten)
1953 1.Beg.Punta Chiara-Südgrat,VI,350 HM,2951m, (Bergell)
1953 1.Beg.Pizzi Gemelli "Corti-Mauri-Fiorelli-Führe",2680m, (Bergell
1953 2.Winterbeg.Große Zinne-Nordwand "Comici",VI+/A1,400 HM,2999m, (Sextener Dolomiten)
1953 1.Winterbeg.Westlich Zinne-Nordwand "Cassin-Ratti",VI+,2973m, (Sextener Dolomiten)
1953 Winterbeg.Breithorn-Nordwand,4165m, (Walliser Alpen)
1955 1.Best.Monte Sarmiento de Gamboa über Südwestwand,2235m,
(Darwin Kordillere,Chilenisch Feuerland)
1956 2.Beg.Petit Dru-Südwestpfeiler "Bonattipfeiler", VI/A2,1100 HM,3733m, (Montblancgebiet)
1956 1.Beg.Grand Capucin-Direkte Ostwand,VI+/A3,500 HM,3838m, (Montblancgebiet)
1956 Alleinbeg.Grand Capucin-Ostwand "Bonatti-Führe",VI/A2,500 HM,3838m, (Montblancgebiet)
1957 Alleinbeg.Matterhorn-Südostgrat "Furggengrat",V+,4478m, (Walliser Alpen)
1958 Teiln.Expeditionen zum Cerro Torre, (Patagonien)
1958 1.Best.Adela Central, (Patagonien)
1958 1.Best.Gasherbrum IV-Hauptgipfel über Nordostgrat,7925m, (Baltoro Mustagh,Karakorum,Pakistan)
1959 1.Alleinbeg.Montblanc-Ostwand-Brenvaflanke "Poire-Route",4810m, (Montblancgebiet)
1960 1.Alleinbeg.Monte Disgrazia-Direkte Nordwand "Mauri-Führe",V,500 HM,3678m, (Bergell)
1960 Teiln.Expeditionen zum Ruwenzori, (Ostafrika)
1960 Teiln.Expedition Westgrönland
1967 1.Beg.Thurwieserspitze-Nordwestpfeiler,IV,3652m, (Ortlergruppe)
1968 Beg.Grand Capucin-Direkte Ostwand "Via die Ragni",VI+/A3,500 HM,3838m, (Montblancgebiet)
1971 Teiln.Expedition zur Mount-Everest-Südwestwand, (Himalya,Tibet/Nepal)
1979 1.Beg.Monte Disgrazia "Couloir dell?insubordinamento",3678m, (Bergell)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Carlo Mauri
Vita * 5.3.1930 Lecco, (+) 7.6.1982 Lecco durch Herzinfarkt, arbeitete als Bergführer und Fotograf in Lecco.
Chronik Carlo Mauri, der bei Riccardo Cassin in die Schule des Bergsteigens gegangen war, bewies als Allroundbergsteiger sein großes Können in allen bedeutenden Gebirgsgruppen der Alpen. Zu seinen wichtigsten Bergfahrten zählen die Piz-Badile-Nordostwand (Cassinführe, V+, 1949) sowie die Westwand der Aiguille Noire (Ratti/Vitali, VI, 1950). Besonders erfolgreich war Carlo Mauri 1952. In diesem Jahr gelang ihm die Wintererstbegehung der Großen-Zinne-Nordwand (Comici, VI) und der Westlichen-Zinne-Nordwand (Cassin, V1+). 1956 durchstieg er zum ersten Mal die Direkte Ostwand des Grand Capucin (VI, A2/A3), und 1957 bestieg er das Matterhorn über den Furggengrat (V). Die erste Solobegehung der Poireroute in der Montblanc-Brenvaflanke glückte Carlo Mauri 1959. Ebenfalls eine Soloerstbegehung führte er 1960 in der Nordwand des Monte Disgrazia (V) durch. Aber nicht nur in den Alpen war Carlo Mauri aktiv, auch in den Bergen Südamerikas und des Himalaya konnte er auf schöne Erfolge zurückblicken. 1955 gelang ihm die Besteigung des Monte Sarmiento im Zuge einer Expedition nach Feuerland (Südamerika). 1958 führten ihn Expeditionen zum Cerro Torre (Patagonien) und in den Karakorum. Hier bezwang Carlo Mauri, gemeinsam mit Walter Bonatti, den 7980 m hohen Gasherbrum IV im Baltoro Mustagh. 1960 nahm er an Expeditionen zum Ruwenzori (Ostafrika) und nach Westgrönland teil. 1971 war er Mitglied einer Expedition zur Mount-Everest-Südwestwand. Als Thor Heyerdahl 1970 mit seiner »Ra« zu der legendären Atlantiküberfahrt auslief, gehörte Carlo Mauri zur Besatzung und bewies, daß er nicht nur in den Bergen,
sondern auch auf hoher See seinen Mann stellen konnte.
-y-
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 11, Seite 69-70
Quelle: Rivista Mensile 1982, Seite 399 f




Geboren am:
05.03.1930
Gestorben am:
07.06.1982

Erste Route-Begehung