Deimler Wilhelm

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Biografie:
Wilhelm Deimler.
Am 22. August 1914 forderte der Krieg das erste Opfer von unserm Verein. Einer seiner treuesten Anhänger, ein fleißiger Arbeiter und hochbegabter Mensch, unser lieber Deimler ward ihm genommen.
Deimler wurde am 28. Juli 1884 in Bombay in Indien als Sohn eines deutschen Missionars geboren. Er verlebte seine Jugend in Nürnberg, studierte an der Technischen Hochschule in München Maschinenbau, dann Mathematik und Physik und legte 1904 und 1906 die beiden Lehramtsprüfungen ab. 1908 promovierte er in Göttingen mit einer Arbeit über die Stabilität symmetrischer Gleitflieger. 1908/09 diente er als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Leibregiment, dann war er drei Jahre lang Assistent für Mathematik bei Professor Finsterwalder. Im Jahre 1913 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule mit einer Arbeit über ein geodätisches Problem.
In den Verein trat Deimler im Wintersemester 1904/05 ein. Er wurde bald ein eifriger Bergsteiger und vorzüglicher Kletterer. Am häufigsten besuchte er Kaiser, Wetterstein und Allgäu; in jedem dieser Gebirge konnte er schöne bergsteigerische Erfolge erringen. Er und Dittes waren die ersten Mitglieder unseres Vereins, welche den von Piaz gefundenen Weg durch die Westwand des Totenkirchls wiederholten, der damals den Ruf hatte, die schwierigste Tour im Kaisergebirge zu sein. Gleichzeitig war er ein eifriger und ausgezeichneter Skiläufer, alljährlich führte er eine Reihe von Skitouren in den Vorbergen, Kitzbühlern, im Wetterstein, Samnaun usw. aus. Für das Wintersemester 1908/09 und Sommersemester 1909 wurde er zum 1. Vorstand des Vereins gewählt, später gehörte er längere Zeit dem Beirat an.
Ein lange gehegter sehnlicher Wunsch ward ihm Er¬füllung, als er im Jahre 1913 Gelegenheit erhielt, sich der vom Deutschen und österreichischen Alpenverein unterstützten, von Rickmer-Rickmers geleiteten Pamir-Expedition anzuschließen,
die ihn in das Duabgebirge von Turkestan (Alai-Pamir) führte. Ihm oblag dabei vor allem die Landvermessung: Kartenauf¬nahme, Ortsbestimmung, Höhenmessung (teilweise mit Hilfe der Photogrammetrie), welcher Aufgabe er sich nach dem Zeugnis des Expeditionsleiters mit großer Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit widmete. Selbstverständlich wurden auch zahl-reiche Hochgipfel und Pässe dabei bezwungen. (S. Zeitschrift des D. u. Oe. A. V. 1914.)
Gleich zu Beginn des Krieges rückte Deimler als Leutnant
beim bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment 15 ein, das im Elsaß zu kämpfen hatte. Bei dem Sturm auf den Col de Sainte Marie bei Markirch führte er die Spitze der Vorhut. Ein feind¬liches Geschoß traf ihn in den Kopf und tötete ihn auf der Stelle. Auf dem Paß wurde er begraben.
Deimler war ein treuer Kamerad von vornehmem Charakter und scharfem Verstande, witzig in der Unterhaltung, einfach im Auftreten, ein begeisterter Freund von Natur, Wissenschaft und Sport. Sein Talent für Mathematik zeigte sich nicht nur in seinen verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten, sondern auch in der meisterhaften Beherrschung des Schachspiels, die ihm eigen war. Oft gab er der Schach¬gemeinde in unserem Verein Proben seines Könnens.
Es wäre unrecht, hier nicht auch des besten Freundes und oftmaligen Tourengenossen Deimlers zu gedenken, des Bahn¬verwalters Albert Beuschel. Er war zwar nicht Mitglied des Vereins, hatte sich aber durch den ständigen Verkehr in unserem Kreise Heimatrecht und durch sein einfaches bescheidenes Wesen die Wertschätzung aller erworben. Ihn traf im Oktober 1914 in Flandern das gleiche Schicksal.
Wir wollen unseren beiden armen Freunden ein treues Andenken bewahren.
Georg Leuchs.
Quelle: Der Akademische Alpenverein München im Kriege (1914-1918), XXIII. – XXVI.Vereinsjahr, Seite
36-37

Deimler Wilhelm Dr., * in Bombay in Indien,später Nürnberg, München
Deimler war Mitglied im Akademische Alpenverein München und ein eifriger Bergsteiger und vorzüglicher Kletterer. Am häufigsten besuchte er Kaiser, Wetterstein und Allgäu. Er und Dittes waren die ersten Mitglieder des AAVM, welche den von Piaz gefundenen Weg durch die Westwand des Totenkirchls wiederholten, der damals den Ruf hatte, die schwierigste Tour im Kaisergebirge zu sein. Gleichzeitig war er ein ausgezeichneter Skiläufer. Alljährlich führte er eine Reihe von Skitouren in den Vorbergen, Kitzbühlern, im Wetterstein, Samnaun usw. durch. 1908 wurde er zum 1. Vorstand des AAVM gewählt, später gehörte er längere Zeit dem Beirat an.
Ein lange gehegter sehnlicher Wunsch ging in Erfüllung, als er im Jahre 1913 Gelegenheit erhielt, sich der vom Deutschen und österreichischen Alpenverein unterstützten, von Rickmer-Rickmers geleiteten Pamir-Expedition anzuschließen.
1906 1.Beg.Balschtespitze-Nordgrat,2499m, (Hornbachkette,Allgäuer Alpen)
1910 5. Beg.Totenkirchl-Westwand „Piazroute“,V,450 HM,2193m, (Wilder Kaiser)
1913 Teiln. Pamir-Expedition Rickmer-Rickmers
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
28.07.1884
Gestorben am:
22.08.1914

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