Hämmerle Baptist
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Biografie:
Baptist Hämmerle (+)
Am 8. März 1932 schloß sich das Grab über den Nestor der Vorarlberger Alpinistengilde, des Jubelmitgliedes Baptist Hämmerte der S. Vorarlberg. Voll Ehrfurcht blickten junge und alte Bergsteiger zu einem Mann auf, der, 1845 in Dornbirn geboren, schon zu Zeiten in die Berge stieg, als es noch leinen einzigen alpinen Verein in der Welt gab. Als am 23, August 1873 in Bludenz die Vereinigung des Österreichischen und des Deutschen Alpenvereins beschlössen wurde, war er schon zwei Jahre Mitglied des letztgenannten Vereins. Während bei Durchschnittsmenschen die Leistungsfähigkeit in alpiner Hinsicht mit den Jahren abnimmt, war bei Hämmerle das Gegenteil der Fall. Mit 53 Jahren bestieg er das Matterhorn, mit 63 Jahren den Montblanc. Als Sechsundsechzigjähriger erstieg er die Grohmannspitze. Als Achtzigjähriger bestieg er zum soundsovielten Male den Säntis. 24mal stand er auf der Schesaplana. Als Sechzigjähriger lernte er noch gründlich Schifahren; nach einigen Jahren sagte er mir einmal: das sei der dümmste Streich seines Lebens gewesen, daß er nicht zehn Jahre vorher die Schier angeschnallt habe! Seit 1871 gab es keine einzige AV.-Versammlung seiner Heimatsektion Vorarlberg, der er nicht beigewohnt hätte. Die Höhen, die er in einer mehr als 70jährigen Tätigkeit bestieg, betragen zusammen 4.400.000 m Nur seine allzu große Bescheidenheit hat es mit sich gebracht, daß er im alpinen Schrifttum so wenig vorkommt. Mehr als einmal wurde darüber gesprochen, daß ein Berg oder ein Weg nach ihm benannt werden müßte. Immer aber wußte er derartige wohlverdiente Ehrungen zu hintertreiben. In der „Österr. Alpenzeitung" Nr. 1115 vom November 1931 kann man einen von Dr. Hans Nagele mit heißer Liebe und hoher Verehrung verfaßte Würdigung Baptist Hämmerles als Bergsteiger und Mensch finden. Seine Bestattung auf dem stimmungsvollen Friedhof in Dornbirn, in dessen Arkaden seine heißgeliebten heimatlichen Berge hineinschauen, war ein würdiger Schluß des Lebens des großen Mannes, indem ihm die Halde Stadt das Geleite zur letzten Ruhestätte gab.
Dr. Karl Blodig.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1933, Seite 90
Hämmerle Baptist, * in Dornbirn, + in Dornbirn
1878 2.Best.Saumspitze,3034m, (Verwall)
1885 1.Best.Westliche Faselfadspitze,2997m, (Verwall)
1886 1.Best.Seekopf,3063m, (Silvretta)
1886 1.Best.Hochkarspitze über Nordgrat,2839m, (Verwall)
1886 1.Best.Vollandspitze,2929m, (Verwall)
1887 1.Beg.Trittkopf-Ostgrat,2720m, (Lechtaler Alpen)
1887 1.Beg.Vorderseespitze-Ostgrat,2889m, (Lechtaler Alpen)
1887 1.Beg.Vorderseespitze-Südschlucht,2889m, (Lechtaler Alpen)
1895 1.Beg.Rotwand-Südwand,2704m, (Lechquellengebirge)
1898 1.Beg.Weißschrofenspitze-Nordrippe,2752m, (Lechtaler Alpen)
1898 Best.Matterhorn,4478m, (Walliser Alpen)
1908 1.Best.Gaflunaspitze,2614m, (Verwall)
1908 Best.Montblanc,4807m, (Montblancgebiet)
1911 Best.Grohmannspitze,3126m, (Langkofelgruppe)
1925 Best.Säntis,2502m, (Alpstein,Schweiz)
1.Best.Fallersteisspitze,2634m, (Lechtaler Alpen)
Geboren am:
09.07.1845
Gestorben am:
06.03.1933