Barth Hanns
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Biografie:
geboren in Wien (Österreich)
Er war der ältere Brüder von Otto Barth.
verheiratet mit Emma (geborene Fink - einer Nichte von Hans Wödl).
Soldat im ersten Weltkrieg - verwundet bei Lemberg;
Schriftleiter alpiner Zeitschriften; Neubearbeitung des Hochtourist in den Ostalpen;
Dachstein-Erschließer; Erstbegehungen in der Brentagruppe;
Seilgefährte von Robert Lenk und Alfred Radio-Radius;
1901.815 - Dritte Ersteigung der Guglia di Brenta mit Ludwig Geißler;
Mitglied des Österr. Alpenklubs, des Österr. Gebirgsvereins und der Sektion Austria;
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Quelle: Adolfo Hess, Saggi sulla psicologia dell'alpinista, 1914, Seite 111 ff (siehe Anhang)
Hans Barth ein Siebziger. Hans Barth, der frühere Schriftleiter der "Mitteilungen" und der "Zeitschrift" beging am 22. Februar d. J. seinen 70. Geburtstag. Er verbrachte ihn mit seiner Gattin auf der Rax, wo er zugleich seinen 40. Hochzeitstag feiern konnte.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1943 - vereint mit der Bergsteiger, Seite 63
HANNS BARTH (+)
Um die Jahrhundertwende erhielt sein Name in unsrer Bergsteigersprache jenen hellen Klang, der alle Zünftigen aufhorchen ließ. In schneidigem Anhieb über die stolze Vajoletkrone, Sepp Innerkoflers Primat, die Nordwand der Kleinen Zinne, als zweiter Führerloser durchbrochen, als Dritter die Guglia gestürmt, Care Alto, Wildgall, Cima di Brenta und Adamello auf neuen Pfaden erobert, das waren Erfolge, die manchen Zweifler überzeugten und dem damals noch vielumstrittenen führerlosen Steigen neue Anhänger warb. Bald fand auch das Künstlerische im Barthschen Blute den Ausdruck, die Alpenschönheit zu preisen, erst tastend in überschwenglicher Symbolik, dann formvollendet in klarer Erfassung des Sinnes und Zweckes unsrer Bergsteigerei, schließlich in satter Ausreifung in poetischer Form. Sein alpines Evangelium spiegelt sich in dem Bekenntnis einer glücklichen Gipfelstunde wieder, die er 1900 auf den Teufelshörnern erlebte. Es lautet: Ich kenne kein größeres Glück, als eine Gipfelrast inmitten stolzer Bergwelt, von einsamer Höh' der Mutter Erde in ihr liebes, furchiges Antlitz zu schauen. Da wird der Blick Gebet; der Herzensschlag zur heiligen Offenbarung, der Geist neigt ahnungsvoll sich vor dem Rätsel Gott! Das ist echtester Barth. So kann nur ein Künstler empfinden, nicht nur ein Lebenskünstler, der dieser Schönheitssucher war ! Seine gewandte Feder wies ihm den glänzenden Ausweg aus beruflicher Enge und ließ ihn Schriftsteller und schließlich Schriftleiter unsrer angesehensten Zeitschriften werden. Die »Deutsche Alpenzeitung« als Vorstufe führend, übernahm er aus Heinrich Heß Händen die »Zeitschrift« und die »Mitteilungen des D.u.O.A.-V.« Zwei Dezennien lang baute er diese herrlichen Prachtwerke und vorzüglichen Nachschlagbände auf, mit unendlichem Bienenfleiß und glücklichster Hand in der Autorenerfassung. Dabei fand er noch Zeit genug, seine eigenen Bergerfahrungen und Empfindungen in Monographien und lyrischen Werken auszuleben. So nebenbei lief die Riesenarbeit der Neuauflage des »Hochtourist Heß-Purtscheller«! Hanns Barths erstaunliche Triebhaftigkeit, sich mit der Feder durchzusetzen, konnte nur aus einer ausgewogenen und abgestimmten Atmosphäre des eigenen Daseins entspringen. Der letzte Schriftsatz, der von seinem Ende kündet, verrät mit schlichten Worten sein Geheimnis – "nach 40jähriger glücklichster Ehe hat mich mein innigstgeliebter Mann und treuer Lebenskamerad, der beste Vater seiner Söhne, für immer verlassen !"
Ich habe um diese goldene Wahrheit gewußt, von den gemeinsamen, fröhlichen Festen unsrer Jugend angefangen bis zu den seltenen Freuden des Wiedersehens in der Gegenwart. Seine Frau, seine Kinder und sein Heim - aus diesem Dreiklang heraus wuchs stark und unbeirrbar seine Schaffenskraft, die ihm das Fundament eines sorgenfreien Daseins nach seinem Geschmacke schuf. Hanns im Glück, fand er noch in seiner eigenen Frau den idealen Bergkameraden. Man beneidete »die Barths« um diese Bergsteigerehe und wärmte sich gerne an der Sonne ihrer Gegenwart. Das gab gute und getreue Freunde bis in die silbernen Tage hinein. Wie die beiden ein Leben lang Freud und Leid gemeinsam getragen hatten, so tapfer kämpften sie gegen die dunkle Stunde an, die ihr Eheparadies bedrohte. Freund Hein blieb der Stärkere! Was sterblich an unsrem Freund war, hat die Wiener Heimaterde zu sich genommen. Und seine Seele, die einst von Bergeshöh' das Rätsel Gott erahnte, - sollte die nicht auf selige Wanderschaft gegangen sein, empor zur Zackenkrone König Laurins, ewiglich der Mutter Erde ins liebe, furchige Antlitz schauend? -
Ein kühner Barthscher Gedankenflug wäre das, ein wenig heidnisch, aber erlösend für die erdgebundene Trauer! Nur glauben muß man daran - glauben!
0tto Langl
1) siehe auch »Der Bergsteiger«, 9. Jahrg., Dezember 1938.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1944, Seite 63
Barth Hanns, * Wien, + Wien, Bruder von Otto Barth
Der Bruder von Otto Barth war Dachstein-Erschließer und Erstbegeher in den Dolomiten (Brentagruppe,Sextener Dolomiten, Pala, Rosengarten, Sella)
Barth hat zahlreiche Veröffentlichungen in verschiedenen alpinen Zeitschriften geschrieben. Er ist auch Autor von Berg-und Reiseführer.
Hanns Barth war Mitglied der Sektion Austria.
Seilgefährte von Robert Lenk,Alfred Radio-Radius und seinem Bruder Otto Barth.
1892 Best.Unterberg,1342m, (Gutensteiner Alpen)
1894 Best.Habicht,3277m, (Stubaier Alpen)
1997 1.Best.Cima della Finestra,2620m, (Brenta)
1899 1.Beg.St.-Gallner-Spitze-Westgipfel-Nordwand "Pichl-Barth",2144m, (Ennstaler Alpen)
1899 5.Beg.Mitterspitz-Südwand mit "Ausstiegsvariante",II,2925m, (Dachsteingebirge)
1899 1.Beg.Delagoturm aus der oberen Delagoscharte "Pichlriß",IV,2790m,
(Vajolettürme,Rosengarten)
1899 1.Überschr.Vajolettürme Winklerturm,2800m,-Stablerturm,2805m,-Delagoturm,2790m,IV+,
(Rosengarten)
1899 1.Beg.Cimone della Pala-Nordwestgrat,3184m, (Pala,Dolomiten)
1899 1.Beg.Großer Buchstein-Nordwand,2224m, (Gesäuse)
1900 Best.Teufelshörnern
1901 2.Beg.Torstein-Südpfeiler,2947m, (Dachsteingebirge)
1901 3.Beg.Campanile Basso(Guglia di Brenta)-Normalroute,IV/A0,2883m, (Brenta)
1901 1.Beg.Monte Carè Alto-Südostgrat,3465m, (Adamello-Presanella-Alpen)
1901 1.Beg.Wildgall-Nordostgrat,II,3273m, (Rieserfernergruppe)
1901 3.Beg.Admonter Reichenstein-Südwestanstieg von der Wildscharte,2247m, (Gesäuse)
1902 1.Beg.Hochkesselkopf-Nordgrat,2453m, (Dachsteingebirge)
1902 1.Beg.Hochkesselkopf-Ostwand,2453m, (Dachsteingebirge)
1905 1.Beg.Cima di Ghes-Nordgrat, (Südliche Brenta)
1909 1.Beg.Piz Selva-Westflanke-obere Hälfte (heute Pößnecker Steig),2941m, (Sellagruppe)
1909 1.Beg.Piz Selva "Normalweg", Abstieg über den Pößnecker Steig,2941m,
(Meisulesgruppe,Sellastock)
2.Beg.Kleine Zinne-Nordwand "Innerkofler",2857m, (Sextener Dolomiten)
1.Beg.Cima di Brenta "Barth-Führe",3151m, (Benta)
1.Beg.Adamello "Barth-Führe",3539m, (Adamello-Presanella-Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Geboren am:
22.02.1873
Gestorben am:
27.02.1944
WIKIBarth Hans - ÖAZ 1939-40-69.pdf
WIKIBarth Hans - ÖAZ 1948-189.pdf
Barth_Hans.pdf
Erste Route-Begehung