März Friedrich

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Biografie:
März Friedrich Lukas Dr. "Fritz Zäh", * München, ab 1958 Kempten,+ Ofterschwang (Allgäu)

Ab 1944 war Fritz März Mitglied der Sektion Hochland. 1948 trat er auch in den Akademischen Alpenverein München ein. Von 1950 bis 1952 war er dort Erster Vorsitzender. 1957 wurde er Mitglied bei der Sektion Kempten und Erster Vorsitzender von 1958 bis 1980. Von 1980-1992 wurde er zum Ersten Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins gewählt. Unter seinem Vorsitz wurde die umweltgerechte Umgestaltung der Alpenvereinshütten und das Sportklettern im DAV eingeführt. Von 1996 bis 2000 war er Vizepräsident der UIAA.
Fritz März war von frühester Jugend an ein begeisteter Bergsteiger. Mehrere Erstbegehungen im Karwendel, viele Westalpentouren, Besteigung mehrerer Sechs- und ein Dutzend Fünftausender sind ihm gelungen.
Fritz März nahm bereits 1953 an einer Kodillerenkundfahrt teil. Dort konnte er mit Heinrich Harrer, die Erstbesteigung des Ausangate,6364m, in Peru durchführen. 1968 waren Fritz März und andere mit der Allgäuer Anden-Expedition unterwegs. Die Expeditionsteilnehmer bestiegen sechs Fünftausender.
Fritz März schrieb auch den Alpenvereinsführer Karwendel.
Ehrungen: 1980 Ehrenmitglied der Sektion Allgäu-Kempten, 1987 Verleihung Bayerischer Verdienstorden, 2003 Ehrenmitglied der UIAA.

1948 1.Beg.Mittlere-Großkarspitze-Südwand,2361m, (Karwendel)
1948 1.Beg.Nördliche-Großkarspitz-Südwand,2426m, (Karwendel)
1951 1.Beg.Bliggspitze (Blickspitze)-Nordostwand,3554m, (Ötztaler Alpen)
1951 1.Beg.Bliggspitze (Blickspitze)-Westgrat des Nordecks,3554m, (Ötztaler Alpen)
1951 1.Beg.Eiskastenspitze-Westflanke,3373m, (Ötztaler Alpen)
1953 1.Best.Ausangate,6364m, (Cordillera Vilcanota,Anden,Peru)
1953 1.Best.Colque Cruz,6111m, (Cordillera Vilcanota,Anden,Peru)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Warum AV-Funktionär?
Dr. Fritz März, Rechtsanwalt, Vorstandsmitglied einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, 1. Vorsitzender der Sektion Allgäu-Kempten, viele Westalpentouren, mehrere Sechs- und ein Dutzend Fünftausender:
„Zunächst bin ich zu dem Vorstandsposten gekommen, weil man mich lange darum gebeten hatte. Ich habe diese Arbeit auf mich genommen, weil ich im Laufe der Zeit verschiedene Aufgaben gesehen habe. Allein das Hüttenproblem rund um den Heilbronner Weg. Während meiner Amtszeit wurden 2,8 Millionen DM in Erweiterungs-bauten hineingesteckt. So etwas muß man dann auch durchziehen — bei einer größeren Schuldenlast einer Sektion kann man nicht einfach gehen und die Schulden hinterlassen. Andererseits reizt mich diese Aufgabe aber auch deshalb, weil eine mittelgroße Sektion wie ein kleiner Wirtschaftsbetrieb behandelt werden muß diese Fragen liegen mir aus meiner Berufspraxis. Dazu kommt der Kontakt mit der Jugend, mit den Extremen — es gibt also immer Interessantes. Sicher suche ich aber auch eine gewisse Ersatzbefriedigung: Man kann hier Ziele erreichen, die man sonst vielleicht nicht erreicht. Dazu kommt, daß in einer Kleinstadt eine gewisse Befriedigung des persönlichen Ehrgeizes möglich ist.“
Quelle: Der Bergsteiger 1974, Heft 12, Seite 742

Quelle: DAV Mitteilungen 1980, Seite 264

Wir trauern um Herrn Dr. Fritz März, langjähriger Erster Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins, verstorben am 13. Februar im 76. Lebensjahr (Nachruf folgt in 3/03).
Quelle: ÖAV Mitteilungen 2003, Heft 2, Seite 48

Am 13. Februar 2003 ist Dr. Fritz März, langjähriger Erster Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins,
an den Folgen eines Verkehrunfalls, den er im Dezember letzten Jahres erlitten hatte, verstorben. Fritz März (Jahrgang 1927), promovierter Jurist, war von Jugend an ein begeisterter Bergsteiger, der die großen Herausforderungen suchte und extreme Unternehmungen erfolgreich bewältigte.
Als Mitglied der Sektionen Hochland, Akademischer Alpen Verein München und Allgäu-Kempten, deren Vorsitzender er 17 Jahre lang war, engagierte er sich ehrenamtlich zuerst in der Sektion und danach als Mitglied des Hauptausschusses und als Sprecher des Südbayrischen Sektionentages für den Gesamtverein, der ihn dann 1980 zum Ersten Vorsitzenden des Deutschen Alpenvereins wählte. Dieses Amt erfüllte er mit außerordentlichem Engagement bis 1992.Der Deutsche Alpenverein verdankt Fritz März eine Reihe von richtungsweisenden Weichenstellungen und Entscheidungen. Unter seiner Führung wurde das Jahrzehnt der umweltgerechten Umgestaltung der Alpenvereinshütten eingeführt, der Satzungszweck des DAV auch auf die Mittelgebirge ausgedehnt und das Sportklettem im Verein etabliert. Die Durchführung von Kletterwettkämpfen war für Fritz März die logische Konsequenz in seinem Bemühen, dem DAV auch als Sportverband die notwendige Anerkennung zu verschaffen. Sein Ziel erfüllte die Hauptversammlung 1992 mit dem Beitrittsbeschluss zum Deutschen Sportbund.
Das Bergsteigen in all seinen Facetten war für Fritz März untrennbar mit den Zielen und der Entwicklung des DAV verbunden. Als erkennbar wurde, dass das Klettern in den Mittelgebirgen in Existenznot geriet, organisierte Fritz März zahlreiche Veranstaltungen und Gespräche, um Verbote abzuwehren und Lösungswege zu finden. Sein energisches Engagement galt in gleichem Maße den kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen des Deutschen Alpenvereins. Die Alpinen Museen in Kempten und auf der Praterinsel wären ohne das Eintreten von Fritz März nicht möglich gewesen.
Als 1989 die politische Wende begann, ergriff Fritz März die erste Gelegenheit, um den Deutschen Alpenverein zuerst in Sachsen und Thüringen und danach in allen neuen Bundesländern wieder ins Leben zu rufen. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass zahlreiche Sektionen wiedergegründet werden konnten und heute ein wichtiger Faktor im DAV sind.
Darüber hinaus engagierte er sich als Repräsentant des Deutschen Alpenvereins auch in anderen Organisationen. Als Vorstandsmitglied der CIPRA-Deutschland stellte er sich der anspruchsvollen Aufgabe, die Alpenkonvention zum Schutz der Alpen voranzutreiben und mit Leben zu erfüllen. In der UIAA vertrat er die Interessen der deutschen Bergsteiger über viele Jahre hinweg, in der Zeit von 1996 bis 2000 als deren Vizepräsident. Die UIAA zeichnete ihn für sein besonderes Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft aus.
Als hohe Auszeichnung durfte er 1987 den Bayrischen Verdienstorden in Empfang nehmen. Der Alpenverein ist Dr. Fritz März zu besonderem Dank verpflichtet. Wir trauern um einen Bergkameraden und Freund, der unseren Verein geprägt hat. Unser Mitgefühl begleitet seine trauernden Hinterbliebenen und alle, die Ihm nahe standen.
Josef Klenner,
Erster Vorsitzender des DAV
Quelle: ÖAV Mitteilungen 2003, Heft 3, Seite 65-66





Geboren am:
31.01.1927
Gestorben am:
13.02.2003
application/pdf Zum_Tod_von_Dr._Fritz_Mrz_-_AV_Mitteilungen_2003-3.pdf

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