Jahn Josef

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Biografie:
1922 1.Best.Vorderer Bretterkopf,3001m, (Schobergruppe)
1922 1.Beg.Großer Friedrichskopf von der Relischscharte,3134m, (Schobergruppe)
1922 1.Beg.Marchkarspitze-Ostgrat "Variante",2515m, (Ankogelgruppe)
1922 1.Beg.Kleine Alkuser Rotspitze-Ostgrat,2869m, (Schobergruppe)
1925 1.Überschr.Kreuzspitze,2941m, von der Leibnitzer Rotspitze, (Schobergruppe)
1930 1.Beg.Prabitschalplköpfe,2855m, vom Törlköpfl,2592 m, zum Gartlkopf,2458 m, (Schobergruppe)
1.Best.Brettkopf,2902m, (Schobergruppe)
1.Best.Kreuzspitze,2872m, (Kamm Perschitzkopf-Petzeck-Friedrichskopf - Schobergruppe)
1.Best.Ochsenkopf,2610m, (Kamm Perschitzkopf-Petzeck-Friedrichskopf - Schobergruppe)
1.Best.Weißer Kopf,2925m, (Schobergruppe)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Josef Jahn
* 12. Februar 1897 ? (+)18. Oktober 1984
Eine große Zahl von Trauernden, darunter viele Berg- und Kriegskameraden, geleiteten Schuldirektor Josef Jahn am Westfriedhof in Innsbruck zur letzten Ruhe.
Für die anwesenden Kriegskameraden sprach der ehemalige Kommandeur der Hochgebirgsschule Fulpmes Oberst Dr. Delle-Karth ergreifende Worte des Abschieds und des Dankes.
Jahn hatte sich einen schönen Beruf als Lehrer gewählt. Einen Beruf, der ihm soviel Freizeit gab, die gesamten Alpen kennenzulernen. Ich habe seine Fahrtenbücher mit größtem Interesse durchgeschaut. Es wird kaum eine Gebirgsgruppe der Ostalpen geben, die Jahn in seiner 50jährigen Tätigkeit als Bergsteiger nicht besucht hat.
In den einzelnen Gruppen hat er sich die bedeutenden Gipfel ausgesucht, und so ist es möglich, daß Jahn in den Ostalpen ca. 250 verschiedene Gipfel über 3000 Meter erstiegen hat.
Leider lebt von seinen ausgezeichneten Begleitern keiner mehr, der ihm einen würdigen Nachruf hätte schreiben können.
In diesem Rahmen ist es nicht möglich, einzelne Gebirgsgruppen besonders zu nennen und auf besondere Schwierigkeiten hinzuweisen. Seine Seilgefährten waren vorwiegend Mitglieder unseres Klubs, sowie der Alpenvereins-Sektion Wiener Lehrer.
In späteren Jahren unternahm Jahn gemeinsam mit seiner Frau viele Auslandsfahrten und dem Alter entsprechend bescheidene Wanderungen, aber womöglich immer wieder, um ein neues Gebiet kennenzulernen.
Wie sein Herz für die Berge, so schlug es auch für sein Volk und Vaterland. Major Josef Jahn hat beide Weltkriege mitgemacht.
In Fulpmes war Jahn Inspektionschef einer Ausbildungsabteilung. 1941/1942 mit einem Skibataillon als Kompaniechef im Einsatz in Rußland und 1945 - Ende des Krieges an der Südwestfront - Montblancgruppe.
Wenn ich schon bisher die herrlichen Klettereien der Ennstaler Alpen, des Wilden Kaisers, der Dolomiten sowie der Urgesteinsfahrten vernachlässigte, so bring ich es nicht zustande, die Riesen der Westalpen gleich zu behandeln.
Die großen Berge der Westalpen, die Jahn erstiegen hat, nenne ich namentlich: Bündner Alpen: Piz Bernina; Berner Oberland: Jungfrau, Finsteraarhorn, Mönch, Großes Grünhorn, Großes Fiescherhorn, Hinteres Fiescherhorn; Walliser Alpen: Matterhorn, Dent d?Herens, Breithorn, Castor, Pollux, Felikhorn, Lyskamm-Westgipfel, Lyskamm-Ostgipfel, Monte Rosa Punta Gnifetti, Zumsteinspitze, Grenzgipfel, Dufourspitze, Lenzspitze, Nadelhorn, Stecknadelhorn, Hohberghorn, Dom, Täschhorn, Rimpfischhorn, Strahlhorn; Graijische Alpen: Gran Paradiso; Montblancgruppe: Aiguille du Geant, Montblanc, Döme du Góuter.
Direktor Josef Jahn führte eine glückliche Ehe. Auf manchen Berg hat ihn seine Frau Mitzi begleitet. Ihr Tod vor vier Jahren hat ihn schwer getroffen.
In den allerletzten Jahren hatte unser Klubkamerad stark mit der Arterienverkalkung zu tun. Aber Jahn ist ohne Schmerzen friedlich eingeschlafen.
Der Österreichische Alpenklub verliert mit Heeresbergführer Josef Jahn eines der ältesten und treuesten Mitglieder. Wir werden ihm immer ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Sepp Tinter
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1985, Seite 17

Geboren am:
12.02.1897
Gestorben am:
18.10.1984

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