Leixl Otto

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Biografie:
Leixl Otto, München, + Watzmanngrat zum Hocheck (Erschöpfung),
Bruder von Dr. med Karl Leixl
Otto Leixl war ein ausgezeichneter Alpinist und zählte zu den besten Münchner Kletterer. Über 300 Erstbsteigungen und Erstbegehungen und über 500 Ersteigungen konnte er durchführen. Seine Bergfahrten führten ihn durch die ganzen nördlichen Kalkalpen, in die meisten Gruppen der Zentralalpen und auf manchen Gipfel der Westalpen wie Dom und Dent Blanche in den Walliser Alpen. Auch auf mehrere Gipfel im Wilden Kaiser fand er neue,schwierige Anstiege.
Otto Leixl und Emil Gretschmann waren viele Jahre Seilpartner. Sie waren Seilgefährten bei der Durchkletteung der Fleischbank-Ostwand und bei der Erstbegehung der Westverschneidung des Predigtstuhls im Wilden Kaiser.
Otto Leixl wurde die Watzmann-Ostwand im Juni 1922 zum Verhängnis, als er in einen Wettersturz kam.

1913 1.Beg.Plankenstein-Hauptgipfel "Kleine Westwand",III+,1765m, (Tegernseer Berge)
1919 1.Beg.Großer Waxenstein-Nordwestgrat "Leixlgrat",IV-,2277m, (Wetterstein)
1919 1.Beg.Große Riffelwandspitze-Nordwand "Hoferer-Leixl-Führe",V-,500 HM,2626m, (Mieminger Kette,Wetterstein)
1919 1.Beg.Zugspitzeck-Nordwestgrat "Leixl-Hoferer-Führe",V,500 HM,2820m, (Wetterstein)
1919 1.Beg.Predigtstuhl-Nordgipfel-Westwand-Westverschneidung,V/A0,150 HM,2116m,
(Wilder Kaiser)
1919 1.Beg Predigtstuhl-Mittelgipfel-Südwand-Südverschneidung
"Leixl-Gretschmann",V+,2116m, (Wilder Kaiser)
1919 1.Beg.Totenkirchl "Leixl-Kamin",2190m, (Wilder Kaiser)
1919 21.Beg.Fleischbank-Ostwand "Dülfer-Schaarschmidt",V,2187m, (Wilder Kaiser)
1919 1.Beg.Maldongrat-Nordgrat, 2544m, (Lechtaler Alpen)
1919 1.Beg.Maldongrat-Nordwestwand "Rampenaufstieg",2544m, (Lechtaler Alpen)
1919 1.Beg.Steinmandl (Gabelspitze)-Nordwestgrat,2581m, (Lechtaler Alpen)
1920 1.Beg.Öfelekopf-Westgipfel-Südwestkante,V-,2469m, (Wetterstein)
1920 1.Beg.Gimpel-Südwand-Südostkamine,IV+,100 HM,2176m, (Tannheimer Tal,Allgäu)
1920 1.Beg.Gehrenspitze-Alte Südwand,IV+,180 KM,2164m, (TannheimerTal,Allgäu)
1920 1.Beg.Schäfer-Südwand "Alte Südwand",2060m, (Tannheimer Berge)
1920 1.Beg.Kelleschrofen-Südwand,2091m, (Tannheimer Berge)
1920 1.Beg.Rote Flüh-Direkte Südwand,V+/A0,260 KM,2111m, (Tannheimer Tal,Allgäuer Alpen)
1921 1.Beg.Babylonischer Turm-Südwestkante,IV,2176m, (TannheimerTal,Allgäuer Alpen)
1921 1.Beg.Hinterer Kirchstein-Südwestwand,IV+,1667m, (Bayerische Voralpen)
1921 1.Beg.Vorderer Kirchstein-Nordwand "Nordwandkamin",V-,1670m, (Bayerische Voralpen)
1921 1.Beg.Hochvernagtspitze-Westwand "Leixl-Führe",3530m, (Ötztaler Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Bruder von Dr. med Karl Leixl; Mitglied bei der Akademischen Sektion München;
Abgestürtzt am Watzmann

Otto Leixl
„Das sind die Ewig-Fremden in den großen Städten, die (Stümper vor der Forderung des Tages. Ihr Leben, das im Hochgebirge Männlichkeit und Tat gewesen, weht im Traum und Sehnsucht durch die grauen Straßen." So zeichnet Oskar Erich Meyer „die Wenigen", die er als die wahren Bergsteiger anspricht. Aber die ihm da vorschweben, sind auf halbem Wege stehengeblieben. Erst jene, denen das Bergerleben zu einer alle Lebensäußerungen durchflutenden Kraft wird, haben den Schatz der Berge gehoben. Sie schreiten durch das Leben mit dem gleichen unbeugsamen tritt, der die Eisflanken unter ihren Füßen in die Tiefe zwingt. Was sie zum Ziel sich setzen, das wird ihrer; denn weise Mäßigung und zähe Kraft ist ihnen wohl vertraut. Und doch bleibt ihre Seele weich, in deren Innerstem ein Licht aus reiner Höhe brennt.
Solch ein Mensch war unser Otto Leixl. Kein anderes Mitglied ist so vielen unseres Kreises persönlich so nahe getreten wie er. Im Wintersemester 1912/13 im Alter von 20 Jahren in die Sektion eingetreten und seit dieser Zeit fast ständig in München, kannte er die alten Mitglieder aus der Gründungszeit ebenso gut wie den jungen Zuwachs aus den Nachkriegsjahren. Alle, die mit ihm in Berührung kamen, gewann er durch sein kerniges, offenes, ehrliches, hilfsbereites Wesen.
Von Jugend auf mit den Bergen vertraut und durchdrungen von ihrer erhabenen Schönheit führte er schon gleich nach seinem Eintritt in die Sektion Bergfahrten aus, die sein - angeborenes überragendes Können deutlich offenbarten: Die peinliche Sorgfalt, mit der er jede Unternehmung vorbereitete, die gewissenhafte Auswahl der Ausrüstung, die meisterhafte Beherrschung der Eis- und Felstechnik , zähe Ausdauer, kühle Überlegenheit und rasche Entschlossenheit in schwierigen Lagen ließen ihn rasch zum Beispiel werden für seine Gefährten. Vorbildlich war auch sein inneres Verhältnis zu den Bergen. Eine Stätte tiefen Erlebens waren sie ihm und die Betätigung in ihnen selbstverständliche und notwendige Lebensäußerung. So oft er nur konnte, eilte er insf Gebirge und seine rastlose Begeisterung hat ihn durch die ganzen nördlichen Kalkalpen, in die meisten Gruppen der Zentralalpen und auf manchen Gipfel der Westalpen wie Dom und Dent Blanche geführt. Sein kurz gehaltenes Tagebuch verzeichnet an 500 Ersteigungen. Seine hervorragende Beteiligung an der Erschließungsarbeit der letzten Jahre ist in den Fahrtenbeschreibungen unserer Jahresberichte niedergelegt. Auch die größten Erfolge im Fels konnten seine Vorliebe für Eisfahrten nicht schwächen, die seinem großzügigen Sinn stets als das, lockendste Ziel erschienen. Trotz seiner überragenden Fähigkeiten verlor er nie den Zusammenhang mit den übrigen Sektionsmitgliedern. Jederzeit gerne bereit aus seiner reichen Erfahrung anderen mitzuteilen, stellte er vom Eintritt in die Sektion an seine volle Kraft in deren Dienst. Schon Ende 1913 übertrug ihm das allgemeine Vertrauen das gerade bei uns so wichtige Amt des 1. Fahrtenwarts. Ausschlaggebend für die Sektion aber wurde sein Wirken nach dem Kriege. Er war es, der in der denkwürdigen Hauptversammlung vom 20. Januar 1919 zum ersten Vorstand gewählt, seine ganze Kraft auf den Wiederaufbau der Sektion richtete, die, durch die langen Kriegsjahre und die große Zahl der Todesopfer fast auseinandergerissen, eigentlich „nur mehr in der Erinnerung und dem Sehnen einzelner fortlebte". Otto Leixl hauchte diesem blutleeren Gebilde wieder Geist und Kraft ein. In ihm war die Liebe zur Sektion am stärksten geblieben und sein nimmermüdes Werben führte nach und nach die meisten alten Mitglieder wieder zur Sektion zurück. Die gleiche Anziehung übte seine zielbewußte Vereinleitung verbunden mit seinem Ruf als vorzüglicher Bergsteiger auf außenstehende junge Bergsteiger aus, die so zum Eintritt in die Sektion veranlaßt wurden. Die schwere Aufgabe Altes und Neues zu verschmelzen löste Leixl in unermüdlicher Kleinarbeit mit vollem Erfolg. Wenn heute alle Nachwirkungen einer das Dasein der Sektion in Frage stellenden Zeit vollkommen überwunden sind, so ist das in erster Linie sein Verdienst. In Anerkennung dieser grundlegenden Bedeutung seines Wirkens hat ihn die die Sektion bei seinem Scheiden von München zum Ehrenmitglied ernannt. Nun wird die Umbenennung der Hütte seinen Namen auch äußerlich für immer mit dem der Sektion verknüpfen, an der er so großer Liebe hing.

Quelle: Zwölfter Jahresbericht der Akademischen Sektion München 1923, Seite 3-5





Geboren am:
1892
Gestorben am:
18.06.1922

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