Uhde-Bernay Hermann Dr.
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Biografie:
gestorben in Starnberg (Deutschland)
Quelle: Deutsche Alpenzeitung 1940, Seite 278
Prof. Dr. Hermann Uhde-Bernays 75 Jahre.
Seit 31. Oktober ist er 75 Jahre alt. Sie sind stets begleitet von tiefer, reiner Bergliebe. Angesehener Familie entstammend, wuchs er in hochgeistiger Atmosphäre heran. Er studierte Kunstgeschichte und strebte aus Bücherwissen heraus nach „Ausgleichender Freiheit". "Als Bergsteiger habe ich den einheitlichen Rhythmus meines Lebens empfunden ... Vom Hochgebirge empfing ich gewaltige Eindrücke, das Hin- und Widerspiel der Farben und Formen", was auch Uhdes grundsätzliche Einstellung zur Kunst bestimmte.
Zumeist suchte er Lechtaler und Allgäuer auf. Als Erstbesteigungen gelangen ihm unter anderem die Südwand der Trettachspitze, die Überschreitung der 4 Höfatsspitzen, der damals gefürchtete Hermannskarturm (Lechtal), er betrat die Zugspitze, als sie noch kein Münchner Haus, keine Wetterwarte trug, durchstreifte Wetterstein, Mieminger, Karwendel, Kaiser, Stubai, Dolomiten, Ortler, zu Zeiten landschaftlicher Ursprünglichkeit. Hauptbegleiter war der Allgäuer Praxmair. Jos. Enzensperger bewog ihn zum Eintritt in den AAVM., dem der Jubilar seit 1896 angehört, wie er ja auch das goldene Edelweiß einer Allgäuer Sektion besitzt.
Besonderes Verdienst erwarb er sich um das Parzinn, in dessen Mitte 1894 die Hanauer Hütte erbaut worden war. Für sie fand er, von Gramais aus, einen kürzeren Übergang, der dann ausgebaut und „Uhde-Bernays-Weg" getauft wurde. Der AV. betraute den jungen Gelehrten mit einer Monographie über das Parzinn, die Purtscheller schon geplant hatte, mit Illustrationen von Compton. Es war dies für Uhde eine Schicksalswendung. „Auf den Umweg über den AV. bin ich Schriftsteller geworden." 1902 streifte ihn, bei einer Tour auf den Tribulaun, ein Blitz derart, daß eine bergsteigerische Weiterentwicklung unmöglich wurde. Doch schrieb er noch alpine Aufsätze, hielt Vorträge und blieb dem Alpinimus weiterhin verbunden.
Auch heute ist er, wie in jungen Jahren, tätig; seine begehrte Feder ruht nicht. Dank alter Seilfreundschaft mit Felix von Cube half Uhdes Name mit, den Bayerischen Rundfunk Zur Einführung von Bergsteigersendungen zu bewegen.
Quelle: DAV Mitteilungen 1950, Heft 12, Seite 189
Hermann Uhde-Bernays 80 Jahre.
Der Kunsthistoriker und Schriftsteller Dr. Hermann Uhde-Bernays konnte am 31. Dezember 1955 seinen 80. Geburtstag feiern. Als Bergsteiger widmete er sich besonders der Erschließung der Lechtaler Alpen und führte etwa 20 Neutouren aus. Seine Bücher, vor allem sein Erinnerungswerk ?Im Lichte der Freiheit", haben europäische Geltung erreicht.
Quelle: DAV Mitteilungen 1955, Heft 12, Seite 195
Professor Hermann Uhde-Bernays 65 Jahre Alpenvereinsmitglied.
Der in Starnberg lebende Kunsthistoriker und Schriftsteller Dr. Uhde-Bernays ist seit 65 Jahren Mitglied der Sektion Allgäu-Kempten. Zu diesem Anlaß schrieb der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses, Hans von Bomhard, an den Jubilar: „Ein solches Jubiläum ist so selten, daß wir die Treue zum Alpenverein über einen solchen Zeitraum besonders würdigen möchten. Hierzu möchten wir Ihnen in erster Linie herzlich danken für die Gesinnung, die bei Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft bis ins hohe Alter zum Ausdruck kommt und eine unlösbare Verbundenheit mit den Bergen und dem Bergsteigen ausdrückt. Sie selber haben in Ihrer Autobiographie berichtet, welche Rolle das alpine Erlebnis für Sie gespielt hat. Wir unsererseits haben erst vor wenigen Jahren diese Ihre Worte in unserem ,Jahrbuch' den Mitgliedern ins Gedächtnis gerufen und damit auch Ihre Stellung im kulturellen Leben betont."
Quelle: Mitteilungen des DAV 1961, Heft 5, Seite 78
Quelle: Mitteilungen des DAV 1963, Seite 217
Geboren am:
31.10.1875
Gestorben am:
07.06.1965
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