Nonnenbruch Wilhelm
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Biografie:
DR. Wilhelm Nonnenbruch
Universitäts-Professor, Chefarzt
Wilhelm Nonnenbruch trat als Sohn eines bekannten Münchner Kunstmalers nach vollendetem Absolutorium ans Maxgymnasium in München im W.S. 1906/07 im frühen Jugendalter von 19 Jahren — den Spuren seines Bruders Otto folgend — als damals schon begeisterter Bergsteiger dem A.A.V.M. bei.
Das Elternhaus in der Mandlstraße bleibt den vielen älteren A.A.V.M.lern jener Zeiten in unauslöschlicher Erinnerung als Treffpunkt der heranwachsenden Bergsteigerjungmannschaft unseres Vereins.
Was auch immer der im Alter von 67 Jahren für sein Wissen und Können am 3. Februar 1954 viel zu früh dem Leben Entrissene anfaßte, das tat er mit Gründlichkeit und aus innerer Hingabe in seinem Beruf als medizinische Kapazität von Weltruf und als Bergsteiger hoher Klasse.
Während seiner Studienjahre in München bis zum W. S.1911/12 kann der Verein für die damalige Zeit besonders umfangreiche Turenberichte von ihm buchen. Aber auch später, als die berufliche Tätigkeit ihn ganz in Anspruch nimmt, finden wir ihn Jahr um Jahr in den Bergen. Das Wetterstein ist seine Domäne von Anfang an und ist es auch geblieben; wir finden ihn aber nicht minder in den nahen Miemingern, im Allgäu wie in den Stubaiern, im Ötztal — im Dachsteingebiet, in den Dolomiten wie in den Hochregionen des Berner Oberlandes und besonders der Zermatter Berge. Winterlich schwere Fahrten waren dabei Lehrmeister, der Ski schon von früh an seine Begleiter. Von der Universität Würzburg, von Frankfurt/Oder, später von der II. medizinischen Klinik an der deutschen Universität zu Prag und von der I. medizinischen Klinik in Frankfurt/Main besuchte Professor Nonnenbruch immer wieder seine heimatlichen Berge in steter Rüstigkeit, deren sich der Mann mit dem athletischen Körperbau erfreuen durfte.
Noch gegen Ende des 2. Weltkrieges begegneten wir ihm inmitten seiner ärztlichen Lehr- und Forschungstätigkeit in seinem großen Frankfurter Institut und sprachen vom A.A.V.M. und von früheren Bergfahrten. Im Jahre 1949 erreichte uns dann die Kunde. daß er in Höxter die ärztliche Leitung der Weserbergland-Klinik übernommen habe, um dort seine reichen Erfahrungen in modernsten Methoden — besonders auch gegen die Leiden der heutigen Zeit und Generation — der Nachwelt dienstbar zu machen, bis ihn die Folgen einer Halbseitlähmung abberiefen.
Die Krönung seiner Berufstätigkeit finden wir in seiner Berufung als Leiter des Kongresses für Kreislaufstörungen 1938 in Bad Nauheim und als Ehrenpräsident des Forschungsrates der Weserbergland-Klinik.
Die Krönung seiner Bergsteigertätigkeit sind seine Fahrtenberichte in den Jahresberichten des A.A.V.M. und das treue Gedenken seiner Turenbegleiter und A.A.V.M.-Freunde.
Es wäre mangelhaft und ungerecht, würden wir an dieser Stelle nicht auch seines bergsteigerisch vielleicht noch bedeutenderen älteren Bruders Dipl.-Ing. Otto Nonnenbruch, gestorben 1950 als leitender Ingenieur bei der Standard Oil in den Vereinigten Staaten, gedenken.
Quelle: Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1953/55, Seite 6-7
1906 1.Beg.Oberreintalschrofen-Südwand „Burmester/Nonnenbruch-Alte Führe“,IV,2523m,
(Wetterstein)
1910 1.Beg.Kleiner Wanner-Nordostgrat,III+,1080 HM,2546m, (Wetterstein)
1911 1.Beg.Großer Waxenstein von Nordwesten,2277m, (Wetterstein)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Gestorben am:
03.02.1954
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