Both Jakob
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Biografie:
geboren in Schruns (Österreich)
gestorben in Schruns (Österreich)
Bergführer
In den Karnischen Alpensind die Cima Both und der Torre Both nach dem Brüderpaar benannt.
Miterschließer des Montafon um 1880 bis zur Jahrhundertwende.
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Bergführer Jakob Both aus Schruns (+)
In Schruns im Montafon wurde am 14. Juni Jakob Both, der älteste Bergführer des Tales, zu Grabe getragen. Der Name der Both ist mit dem jungen Alpinismus des Montafons unlöslich verbunden. Die beiden Brüder Jakob und Josef Both waren unter den ersten vier autorisierten Bergführern von Schruns im Jahre 1899 und wurden dann zu eigentlichen Spezialführern der Rätikonberge und dort wieder der „Fluhen", der Drusenfluh, Drusentürme und Sulzfluh. Während Josef Both vielfach auch „auswärts" kam, in Adamello, Presanella usw., hatte sich Jakob Both, schon durch seinen Beruf als Bergbauer und Senne mehr gebunden, ganz diesen seinen Heimatbergen verschrieben, die er kannte und liebte wie keiner. Zu seinen „Herren", die alle voll des Lobes über die außerordentlichen Führereigenschaften Jakob Boths sind, zählten auch die hervorragenden Vorarlberger Bergsteiger Baptist Hämmerte, Dr. Lipburger u. a., die gerne am Seil dieses tüchtigen Mannes jene auch heute noch klassische Bergfahrt der Überschreitung Drusenfluh - Eisjöchl - Drei Türme ausführten. 1899 baute der Zweig Lindau im Gauertal seine Hütte, für die Jakob Both den gesamten Hüttentransport übernahm und dann gleich der Pächter dieser Hütte wurde, der er durch 27 lange Jahre treu blieb. Wie sehr ihn die Lindauer schätzten, bewiesen sie noch auf seinem letzten Gang, da sie ihn mit einer Abordnung mit Kränzen und einem Nachruf am offenen Grabe ehrten; ähnlich tat der Zweig Vorarlberg des D.A.V. In den Jahren 1906 und 1907 führte Jakob Both den Hüttentransport für die neue Hütte des Zweiges Worms am Kapelljoch ob Schruns durch, 1911 für die Saarbrücker Hütte in der Silvretta, die zweithöchste AV.-Hütte Vorarlbergs (2610 m), auf der heute ein Sohn des Verstorbenen Pächter und Führer ist; 1912 für die Freiburger Hütte am Formarinsee. Dazwischen und daneben und bis zum Tode verlief fein Leben als Bergbauer unendlich mübevoll und arbeitsreich. Es formte sein Wesen im Laufe von mehr als 80 Jahren zu einer Gestalt von unvergeßlichem Eindruck, zur Verkörperung des Bergbauern-Wesens, ja zum Symbol der ewigen Berge. Wie einst der Ruhm von seiner gewaltigen Körperstärke, so hat in seinen späten Jahren etwas wie ein Mythus von Ehrfurcht und Weisheit seine stille Gestalt umgeben. Mit seinem Tod ist ein Stück bestes altes Montafon dahingegangen.
El.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen 1939-40, Heft 11, Seite 187
Geboren am:
1861
Gestorben am:
06.1940